Von Reuters befragte Ökonomen hatten 107,3 Zähler erwartet. Sie sagten in ersten Reaktionen:

HOLGER SANDTE, NORDEA BANK:

"Das Beste an den Ifo-Zahlen ist der deutliche Anstieg der Erwartungen. Er deutet darauf hin, dass die Unternehmen endlich ihre Zurückhaltung bei den Investitionen aufgeben könnten. Damit würde der Aufschwung in Deutschland auf ein noch breiteres Fundament gestellt."

ANDREAS SCHEUERLE, DEKABANK:

"Die Finanzmarktanalysten feierten schon seit längerem in den Umfragen des ZEW oder von Sentix die Öffnung der Geldschleusen durch die EZB. Die Unternehmen reagierten zwar ebenfalls mit einer Stimmungsaufhellung, die allerdings zögerlicher war. Nun beginnt die Aufholjagd. Wir erwarten ein konjunkturell starkes erstes Quartal, das dem Schlussquartal 2014 nicht nachsteht."

JÖRG ZEUNER, KFW:

"Der Energiepreisverfall und die Euroabwertung sorgen für gute Stimmung in Deutschlands Wirtschaft. Das billige Öl senkt die Produktionskosten und sorgt für zusätzliche Kaufkraft bei uns und - abgesehen von den Ölförderländern - den meisten unserer Handelspartner. Der billige Euro verbessert die Margen im Exportgeschäft. Dennoch bin ich skeptisch, dass wir in diesem Jahr beim Realwachstum die inzwischen vielfach erwartete Zwei vor dem Komma sehen werden, ich gehe weiter von 1,5 Prozent aus. Das Grundtempo der Weltwirtschaft ist langsamer als vor der Krise, die Unsicherheit gerade in Europa weiter hoch. Es ist bezeichnend, dass die Unternehmen abwarten und bis zuletzt wenig investiert haben."

THOMAS GITZEL, VP BANK:

"Die Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft sind günstig. Das schlägt sich auch in einer schrittweisen Erholung des Ifo-Geschäftsklimaindex nieder. Der schwache Euro, die niedrigen Zinsen und die gut laufende US-Wirtschaft lassen die deutschen Unternehmen zuversichtlich in die Zukunft blicken. Dies zeigt auch der klare Anstieg des Index für die weiteren Geschäftsaussichten. Auch der Einzelhandel profitiert von der Kauflaune der Deutschen. Sparen ist bei den niedrigen Zinsen unattraktiv, deshalb wird das Geld lieber ausgegeben. Wermutstropfen bleibt aber die insgesamt schwache Weltkonjunktur."

Reuters