Mit Gewissheit lassen sich die Kurse an der Börse nie vorhersagen, doch gibt es stets gewisse Indikatoren, die in der Summe eine gewisse strategische Ausrichtung für jeden Investor empfehlenswert machen. Aktuell deuten auf einer kurzfristigen Zeitebene zunehmend mehr Signale nach Süden, als nach Norden. Vor allem das beschränkte Aufwärtspotenzial dürfte viele Käufer abschrecken: Spätestens bei 12.200 Punkten trifft der Index auf die Obergrenze des aktuellen Aufwärtstrends (orange), der sich durch eine Verbindung der Vorwochenhochpunkte konstruieren lässt.
Auf Seite 2: Ein weiterer Chart mahnt ebenfalls zur Geduld
Auch im länger zurück reichenden Sichtfenster des Tagescharts ist ein Trendkanal (grün) zu sehen, der sogar nur bis etwa 12.150 reicht - die unterschiedlichen Zielwerte resultieren aus grafischen Ungenauigkeiten. Ein vom Prinzip her chaotisch verlaufendes System wie der Aktienmarkt lässt sich nur selten in lineare Formen pressen - und dann auch meist nur vorübergehend. Dennoch bieten die Trendlinien gute Anhaltspunkte für das Anstiegstempo der Vergangenheit, und haben bereits gut als charttechnische Widerstandszonen funktioniert.
Auf Seite 3: Selbst der langfristige Ausblick ist nicht ungetrübt
Im Wochenchart zeigt ein bis 2009 zurück reichender Aufwärtstrend (blau) dagegen noch jede Menge Potenzial an. Doch Anleger sollte nicht davon ausgehen, dass die Obergrenze dieses Kurskorridors bei rund 16.000 Punkten ohne - teils mehrmonatige - Pausen erreichbar ist. Bald steht das bisherige Allzeithoch bei 12.390 im Weg, das zu Gewinnmitnahmen verleiten dürfte. Auch der Abstand des Marktes zu seinem langfristigen 200-Tage-Durchschnitt ist mit zeitweise zwölf Prozent zuletzt so hoch gewesen, dass er eine drohende Überhitzung ankündigt (violetter Indikator unter dem Chart).
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass trotz der eher ungünstigen Gesamtkonstellation eine weitere, sogar starke Aufwärtswelle auftritt - dazu kommt, dass sich die Rahmenbedingungen auch ins Positive verändern können. Doch Fakt ist, dass auf Grund der aktuellen Signale die Wahrscheinlichkeit für einen massiven Ausbruch nach oben vorerst geringer ist, als die Gefahr eines Einbruchs. Anleger, die nicht pokern wollen, sollten daher bereits Teilgewinne realisiert haben und mit neuen Long-Positionen vorläufig eher zurückhaltend sein. Eine Wette auf fallende Kurse bleibt jedoch ebenfalls riskant, da gegen den übergeordneten Aufwärtstrend gerichtet. Wenn überhaupt, dann wird sie erst unterhalb der Monatsdurchschnittskurve eine Option. Passende Papiere für Investments in beide Richtungen haben wir wie immer unterhalb der Analyse aufgelistet.
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
---|---|---|---|
Widerstand 2 | 12.390 | Allzeithoch | stark |
Widerstand 1 | 12.150/12.200 | Aufwärtstrendkanäle | stark |
Unterstützung 1 | 11.970 | Monatsdurchschnitt | mittel |
Unterstützung 2 | 11.850/11.920 | horizontal | mittel |
Trading-Ideen
Trading-Ideen | |
---|---|
Spekulation auf steigende Kurse | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | HU8XJY |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 29.09.2017 |
Basispreis | 10.650 |
Knock-Out-Schwelle | 10.650 |
Hebel | 10,2 |
Kurs in EUR | 11,54 |
Spekulationauf fallende Kurse | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HU8XPW |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 29.09.2017 |
Basispreis | 12.875 |
Knock-Out-Schwelle | 12.875 |
Hebel | 11,0 |
Kurs in EUR | 10,71 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des Index Radar Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
www.index-radar.de