Chart 1 - DAX im Intraday-Chart
Mit hohem Tempo ist der Markt weiter gefallen bis er rund siebeneinhalb Prozent unter seinem Monatsdurchschnitt notierte. Damit werden weitere Verluste in den kommenden Stunden und Tagen eher unwahrscheinlich - bereits jetzt ist ein Ausnahmezustand erreicht. Eine Abweichung zum Monatsmittel in dieser Größenordnung kommt nur extrem selten vor, kurz darauf folgte in der Vergangenheit in der Regel eine Bärenmarktrally. Das war insbesondere dann der Fall, wenn die Kurse zeitgleich an einer charttechnischen Unterstützung angekommen sind - also an einem Niveau, an dem in der Vergangenheit bereits mehrere Wendepunkte aufgetreten sind. Das ist beim DAX derzeit der Fall, der die Haltezone bei 8900 sogar schon leicht unterschritten hat.
Der feiner aufgelöste 1-Stunden-Chart zeigt, wohin die Reise gehen kann. Erholungspotenzial besteht im Idealfall bis an die 9300er-Marke, an der eine ehemalige Unterstützung den häufig zu beobachtenden Rollentausch zum Widerstand vollziehen könnte. Im Idealfall wäre sogar Luft bis an die 9500er-Marke, bevor die Kurse wieder nach unten drehen dürften.
Denn Anleger sollten nicht vergessen, dass der mittel- bis langfristige Trend abwärts - bestenfalls seitwärts - gerichtet ist. Das zeigt der Blick auf den Wochenchart, wo der Bereich um 8100 die nächste, auf lange Sicht anzupeilende Haltezone darstellt. Spätestens hier ist dann eine längere Bodenbildung zu erwarten, da der DAX mit einem Abstand von 16 Prozent unter der 200-Tage-Durchschnittslinie auch auf dieser Zeitebene nicht mehr unendlich weit fallen kann (violetter Indikator unter dem Wochenchart).
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zum 21-Tage-Durchschnittskurs
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zum 200-Tage-Durchschnittskurs
Für langfristig denkende Anleger sind Wochen- oder Monatscharts am wichtigsten. Sie blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigen die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Chart 4 - Spezialchart
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Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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