Die Erholung des Deutschen Aktienindex nach dem steilen, Ende Mai begonnenen Absturz geht weiter. Befeuert von der nachlassenden Brexit-Angst ist dabei sogar beinahe wieder die 10.000er-Marke angekratzt worden. Damit scheint das kurzfristig verfügbare Aufwärtspotenzial aber auch bereits zum großen Teil ausgeschöpft zu sein. Ein Ausbruch deutlich über 10.000/10.080 noch vor der Abstimmung über den Verbleib des Vereinigten Königreichs in der EU ist extrem unwahrscheinlich. Dort liegen sowohl der Monats-(blau) als auch der viel beachtete 200-Tage-Durchschnittskurs (violett). Sie bilden in Kombination eine starke markttechnische Barriere, was zuletzt Mitte Mai zu beobachten war (rote Einkreisung im 1-Stunden-Chart) - viele Anleger orientieren sich mit Gewinnmitnahmen an jeweils einem dieser Durchschnittskurse. Treffen wie jetzt sogar beide zusammen, verstärkt sich dieser Effekt noch deutlich.
Für einen weiteren Ausbruch nach oben ist daher voraussichtlich der Ausgang der Abstimmung abzuwarten. Anschließend könnte durchaus eine fortgesetzte Erleichterungsrally den Markt weiter nach Norden treiben, wobei viel davon allerdings jetzt schon eingepreist sein dürfte. Ob es zu einem Ende des langfristigen Abwärtstrends reicht, darf nach wie vor stark bezweifelt werden. Spätestens knapp oberhalb der 200-Tage-Linie sollten die Verkäufer mit Gewinnmitnahmen wieder den Trend bestimmen. So war es zumindest bei den vergangenen Erholungsversuchen (blaue Einkreisungen im Tageschart) der Fall: Stets konnte der DAX nur weniger als drei Prozent über seinen 200-tätigen Mittelkurs steigen, bevor er wieder eingebrochen ist.
Erst eine größere Erholung würde ein anhaltend positives Signal setzen, bis dahin sollte auf lange Sicht von weiter fallenden Kursen ausgegangen werden. Erholungen Jenseits von 10.000 sind als gute Verkaufskurse anzusehen, wobei wir so knapp vor dem Brexit-Entscheid aber nur noch zum Long-Ausstieg, und nicht mehr zum Aufbau neuer, entgegen gesetzter (Short-)Positionen raten. Es sind zwar große Schwankungen zu erwarten, was durchaus Potenzial birgt, jedoch ist der Markt viel zu wenig kalkulierbar, und wird damit vorläufig zum Lottospiel, dass es zu meiden gilt.
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Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
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Widerstand 2 | 10.400 | Erholungsziel | schwach |
Widerstand 1 | 10.000/10.100 | horizontal | schwach |
Unterstützung 1 | 9340/9500 | horizontal | mittel |
Unterstützung 2 | 8699 | Jahrestief | schwach |
Unterstützung 3 | 8150/8200 | langfristige Unterstützung/Kursziel | mittel |
Trading-Ideen
+++ TRADING IDEEN +++ | |
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Trading-Idee steigend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | HU47QS |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 13.12.2016 |
Basispreis | 8.350 |
Knock-Out-Schwelle | 8.350 |
Hebel | 7,4 |
Kurs in EUR | 12,95 |
Trading-Idee fallend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HU3Z6R |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 30.09.2016 |
Basispreis | 10.625 |
Knock-Out-Schwelle | 10.625 |
Hebel | 9,8 |
Kurs in EUR | 9,80 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar"-Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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