von Index Radar




Chart 1 - DAX im Fünf-Minuten-Chart





Nach der steilen Rally der vergangenen Monate war jedem Marktteilnehmer bewusst, dass es irgendwann auch zu Gewinnmitnahmen kommen wird. Doch wie immer wollte keiner zu früh verkaufen, alle wollten abwarten, bis der DAX tatsächlich zu fallen beginnt, bevor sie ihre eigenen Aktien veräußern. Die Folge davon ist der freie Fall. Wo dieser ein zumindest vorläufiges Ende finden wird, ist noch nicht abzusehen. In dieser Marktphase ist der Index schwer einzuschätzen. Die Chancen sind allerdings hoch, dass auch diese Woche negativ wird. Mit ersten Käufen ist zwar bereits im Bereich um 11.619 Punkten zu rechnen, denn hier ist das letzte Zwischentief des DAX erkennbar, das Schnäppchenjäger anlocken könnte. Wer auf fallende Kurse spekuliert hat, kann hier auch schon erste Gewinne mitnehmen.

Wahrscheinlicher ist nun aber nach einer mehr oder minder kurzen Pause eine Fortsetzung der Verluststrecke bis 11.400/11.450 oder sogar 11.200/11.220 Zähler. Wie weit noch Luft nach unten ist zeigt auch der Blick auf den Abstand des DAX zur 21-Tage-Linie. Vergangene Korrekturen größeren Ausmaßes ließen den Index meistens um 4 bis 5 Prozent meistens unter seinen Monatsdurchschnitt fallen, aktuell beträgt die Differenz erst 2,8 Prozent (siehe Chart auf Seite 2).

Kommt es zwischendurch zu einer Erholungsbewegung, sind ehemalige Kaufzonen bei 11.800 und 11.950 nun Widerstände. Anleger, die vom jüngsten Einbruch überrascht wurden, dürften eine zweite Chance zum Verkaufen nutzen, wenn der Markt sich wieder an diese markanten Bereiche im Chart erholt. Spätestens bei 12.050/12.100 sollte dies der Fall sein. Ebenso sind diese Chartmarken für Investoren interessant, die noch nicht auf fallende Kurse gesetzt haben, dies aber nachholen möchten. Sie können dort Puts oder Bear-Zertifikate erwerben. Ein passendes Produkt stellen wir am Ende der Analyse vor.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie



Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.

Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.

Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.



Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.





Unterstützungen und Widerstände




























































Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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