Dax und EuroStoxx50 legten am Montag jeweils etwa 0,3 Prozent auf 15.600 beziehungsweise 4196 Punkte zu. Parallel dazu kletterte der Preis für die Ölsorte Brent aus der Nordsee um bis zu 1,1 Prozent auf ein Drei-Jahres-Hoch von 86,51 Dollar je Barrel (159 Liter). "Solange am Ölmarkt keine Entspannung in Sicht ist, dürfte auch die Angst vor Inflation und steigenden Zinsen nicht aus den Köpfen der Anleger verschwinden", prognostizierte Jochen Stanzl von CMC Markets. Gold, das unter anderem als Inflationsschutz genutzt wird, gewann 0,6 Prozent auf 1804 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).
Für Ernüchterung sorgte außerdem der erneute Rückgang des Ifo-Index, der die Stimmung in den deutschen Chef-Etagen widerspiegelt. "Die Wirtschaft steht weiterhin unter dem Eindruck der weltweiten Produktionsschwierigkeiten und Energieknappheiten", sagte Kater. "Wichtig ist jetzt, dass die privaten Haushalte sich durch den Dauerbeschuss mit schlechten Nachrichten nicht total verunsichern lassen und dadurch die Nachfrage einbricht."
BECHTLE UND HSBC ÜBERZEUGEN MIT ZAHLEN
Positiv überraschte Bechtle. Die IT-Firma steigerte den Gewinn stärker als gedacht. Daraufhin setzte sich die Aktie mit einem Plus von 4,3 Prozent auf die Spitze der deutschen Nebenwerte-Index MDax.
Gefragt waren auch die Papiere der Bank HSBC, die sich in London um 1,4 Prozent verteuerten. Dank der Auflösung von Rückstellungen für faule Kredite liege der Gewinn über Markterwartungen, kommentierte Analyst Ian Gordon vom Vermögensverwalter Investec. Gleichzeitig machten überraschend hohe Einsparungen die verfehlten Erwartungen bei den Einnahmen mehr als wett. Im Windschatten der HSBC-Kursgewinne kletterte der europäische Banken-Index auf ein Zweieinhalb-Jahres-Hoch von 150,21 Punkten.
AKTIEN VON KRISENBANK MONTE PASCHI AUF REKORDTIEF
Die Titel der Banca Monte dei Paschi di Siena (MPS) fielen dagegen in Mailand zeitweise um knapp zehn Prozent auf ein Rekordtief von 0,97 Euro. Zuvor war der geplante Verkauf der verstaatlichten Krisenbank an die Hypovereinsbank-Mutter Unicredit geplatzt. Insidern zufolge will der Staat der Bank mit frischen Milliarden unter die Arme greifen. Dennoch stürzten die Kurse deren Anleihen ab. Zugleich verteuerte sich die Absicherung eines zehn Millionen Euro schweren Pakets MPS-Bonds gegen Zahlungsausfall um 60 Prozent auf 270.000 Euro, teilte der Datenanbieter Markit mit.
Am Devisenmarkt taumelte die türkische Lira ebenfalls auf ein neues Rekordtief. Im Gegenzug stiegen Dollar und Euro auf 9,8545 beziehungsweise 11,4432 Lira. Neben der unerwartet kräftigen Zinssenkung der türkischen Zentralbank setzte die Verbalattacke des Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan auf die Botschafter Deutschlands, der USA und acht weiterer westlicher Länder der Währung zu. Analysten der LBBW erklärten, die aktuellen Entwicklungen könnten zu einer weiteren Verschlechterung der bereits sehr fragilen wirtschaftlichen Verhältnisse in der Türkei führen.
rtr