Ein Kursfeuerwerk bei den Aktien den Kochboxenversenders HelloFresh hat dem DAX am Dienstag angeschoben. Der Leitindex rückte nah an die 16.000-Punkte-Marke heran. Das jüngste Allzeithoch aus dem August bei 16.030 Zählern ist damit in Greifweite.
HelloFresh gab bekannt, in diesem Jahr mehr als sechs Milliarden Euro Umsatz machen zu wollen. "Das Geschäft brummt", sagte Mitgründer und Firmenchef Dominik Richter. Umsatz und Gewinn des Kochbox-Versenders lägen über den Erwartungen, lobte Analystin Sarah Simon von der Berenberg Bank. Das Unternehmen vergrößere zudem seinen Vorsprung zur Konkurrenz. Die Analysten von Jefferies sagten über den Quartalsbericht und Ausblick: "Es gibt nichts, was man nicht mögen kann." Die Aktie legte zeitweise um mehr als 22 Prozent zu. Aktienhändlern zufolge verstärkten aufgelöste Wetten auf einen weiteren Kursverfall die Rally bei HelloFresh.
Am US-Aktienmarkt starteten die Börsen ebenfalls freundlich in den Handel. Mit etwas Verzögerung knackte auch der US-Standardwerteindex Dow Jones seine bisherige Bestmarke. Er stieg um 0,3 Prozent auf 36.028,16 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 und der technologielastige Nasdaq hatten bereits mit 4631,23 beziehungsweise 15.651,65 Zählern neue Rekordhochs markiert.
Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war
Fresenius erholt sich von Corona-Krise - FMC streicht 5000 Stellen
Der Gesundheitskonzern Fresenius erholt sich weiter von der Corona-Krise, ringt aber noch immer mit deren Belastungen. Im dritten Quartal stieg die Zahl der Behandlungen in den Fresenius-Kliniken, und auch das Geschäft mit Flüssigarzneien zog an. Die Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) reagiert mit dem Abbau von 5000 Stellen auf die Folgen der Pandemie, die viele chronisch kranke Nierenpatienten sterben lässt. Mit der Konzentration auf zwei globale Segmente will FMC Doppelstrukturen abschaffen und die jährlichen Kosten bis 2025 um 500 Millionen Euro senken, wie der Konzern am Dienstag in Bad Homburg mitteilte. Fresenius hob derweil die Ziele für dieses Jahr leicht an, die Tochter FMC hingegen zeigte sich vorsichtig.
Shop Apotheke wird für 2021 noch vorsichtiger - SDax-Spitze
Der Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke wird nach einem operativen Verlust im dritten Quartal erneut vorsichtiger für das laufende Jahr. Das Unternehmen musste seine Aufträge zeitweise wegen Engpässen in der Logistik deutlich herunterfahren, wie Vorstandschef Stefan Feltens im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erklärte. Zudem seien vor der Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland im kommenden Jahr entsprechende Investitionen ins Marketing notwendig.
Morphosys: Krebsmedikament Monjuvi gewinnt in den USA an Tempo
Beim Biotechunternehmen Morphosys haben im vergangenen Quartal die Verkäufe des wichtigsten Hoffnungsträgers Monjuvi in den USA an Fahrt aufgenommen. Die Bayern erzielten mit dem Krebsmedikament in den Vereinigten Staaten vorläufigen Berechnungen zufolge einen Umsatz von 22 Millionen US-Dollar oder umgerechnet 18,6 Millionen Euro, wie das im SDax gelistete Unternehmen am Dienstag in Planegg bei München mitteilte.
US-Pharmariese Pfizer hebt dank Corona-Impfung Jahresziele erneut an
Die Corona-Impfung des Duos Pfizer und Biontech hat den Amerikanern auch im dritten Quartal mehr Umsatz beschert. Aber auch außerhalb des Geschäfts mit dem Vakzin Comirnaty konnte der US-Pharmariese Pfizer weiter zulegen. Das Management um Konzernchef Albert Bourla hob seine Jahresziele ein weiteres Mal an. Die Pfizer-Aktie stieg im vorbörslichen US-Handel um 2,70 Prozent. Auch die Biontech-Papiere legten zu.
Noch kein Hertz-Vertrag - Hertz: Erste Teslas schon geliefert
Tesla -Chef Elon Musk hat mit einem Tweet für Verwirrung rund um einen großen Deal mit dem Autovermieter Hertz gesorgt. Zu dem vergangene Woche bekanntgegebenen Plan von Hertz, für die Vermietflotte 100 000 Tesla-Elektroautos zu kaufen, sei noch kein Vertrag unterzeichnet worden, schrieb Musk bei Twitter. Hertz bekräftigte daraufhin, man habe eine anfängliche Bestellung für 100 000 Wagen abgegeben. "Die Auslieferung der Teslas hat bereits begonnen", sagte ein Sprecher am Dienstag.
BP profitiert von hohen Ölpreisen - Gaskontrakte reißen Milliardenloch
Der britische Ölkonzern BP hat im abgelaufenen Quartal von hohen Ölpreisen profitiert und will einen weiteren Milliardenbetrag in einen Aktienrückkauf stecken. Allerdings rissen Gasverträge infolge rasant steigender Preise die Bilanz wegen eines Bewertungseffektes tief in die roten Zahlen. Bereinigt um Sondereffekte wie Bewertungsveränderungen von Ölbeständen verdiente BP in den Monaten Juli bis September 3,32 Milliarden US-Dollar (2,9 Mrd Euro), wie der Konzern am Dienstag in London mitteilte. Das war mehr als von Analysten erwartet. Vor einem Jahr war der bereinigte Gewinn wegen niedrigerer Ölpreise nur 86 Millionen Dollar hoch.
rtr/dpa-AFX/fhh