Der DAX hat sich am Montag nach seinem jüngsten Zick-Zack-Kurs erholt. Gesundheitsbehörden in Südafrika und den USA gaben bekannt, dass mit der Omikron-Variante des Coronavirus keine schweren Krankheitsverläufe verbunden werden. Belastungsfaktoren waren zum Wochenauftakt die Situation um den hoch verschuldeten chinesischen Immobilienkonzern Evergrande und die Furcht vor einer ausufernden Immobilienkrise in dem Land. Auch das womöglich bald auslaufende Anleihekaufprogramm der US-Notenbank haben die Anleger weiter im Blick.

Die abnehmende Furcht vor Omikron stimmte auch US-Anleger zum Wochenstart zuversichtlicher. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg am Montag 1,3 Prozent auf 35.020 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 zog 0,4 Prozent auf 4555 Zähler an. "Die Anleger nutzen dies als Gelegenheit, um in Namen einzusteigen, mit denen sie vertraut sind, wie zum Beispiel die großen Blue-Chip-Werte und sie testen den Markt", sagte Robert Pavlik, Portfolio-Manager bei Dakota Wealth Management. Gefragt waren vor allem Anteilsscheine von Banken und Energiekonzernen. Aktien von Goldman Sachs sowie von Chevron zogen rund ein Prozent an. Dagegen trennten sich US-Anleger von Technologiefirmen wie etwa Microsoft, Google-Eigentümer Alphabet und Amazon.com. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab in den ersten Handelsminuten 0,3 Prozent auf 15.035 Punkte nach.

Nach unten ging es auch für den Bitcoin-Kurs. Nach dem Kurssturz vom Wochenende, als die Cyber-Devise um zeitweise 22 Prozent eingebrochen war, verlor der Kurs rund zehn Prozent nach. "Die Sorgenliste bestehend aus der Coronavirus-Mutation Omikron, dem finanziell angeschlagenen Immobilienkonzern China Evergrande und dem wachsenden Unbehagen der US-Notenbank Federal Reserve angesichts einer hohen Inflation hält Kryptowährungen weiterhin im Klammergriff fest", sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Im Sog von Bitcoin gab Ethereum 3,7 Prozent nach.

Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war


Aufwärtstrend vorbei: Flugverkehr im November zurückgegangen
Im deutschen Luftraum ist erstmals seit März die Zahl der Flugbewegungen wieder zurückgegangen. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) registrierte nach eigenen Angaben im November 174 673 Flüge nach Instrumentenregeln, also größerer Verkehrsflugzeuge. Das waren rund 33 000 Bewegungen weniger als im Oktober - ein deutlicher Knick der Wachstumskurve, wie die DFS in Langen bei Frankfurt am Montag mitteilte. Zwar sei ein Rückgang im Herbst erwartbar gewesen, letztlich hätten sich aber mit der Wiederaufnahme vieler Verbindungen in die USA mehr Hoffnungen auf Erholung verbunden.

Wettbewerbsbehörde untersagt Delivery Hero Zukauf in Saudi-Arabien
Der Online-Lieferdienstleister Delivery Hero ist auch bei einem zweiten Übernahmeversuch eines Konkurrenten in Saudi-Arabien gescheitert. Die Wettbewerbskommission des Landes untersagte dem Dax-Konzern am Wochenende die Übernahme von The Chefz, wie aus einem entsprechenden Beschluss hervorgeht. Details wurden nicht genannt. Der saudi-arabische Essenslieferdienst hingegen teilte mit, die Gespräche seien weiter im Gange. Delivery Hero war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Angebot an neuen Autos bleibt knapp
Neue Autos bleiben nach Einschätzung eines Experten noch über längere Zeit Mangelware. In der Folge steigen die Preise, branchenübliche Rabattaktionen werden weiter zurückgefahren, prognostiziert Ferdinand Dudenhöffer vom Duisburger Center Automotive Research (CAR).

BASF verkauft Anteile an geplantem Offshore-Windpark weiter
Der BASF-Konzern hat gut ein Viertel seiner Anteile am niederländischen Windpark Hollandse Kust Zuid an das Versicherungsunternehmen Allianz weiterverkauft. Zum Preis für die 25,2 Prozent Anteile machte der Chemiekonzern am Montag in Ludwigshafen keine Angaben. 24,3 Prozent der Anteile bleiben demnach in der Hand der BASF.

Saint-Gobain will mit Übernahme von US-Infrastruktur-Programmen profitieren
Der französische Baustoffhersteller Saint-Gobain will den US-amerikanischen Bauspezialchemie-Hersteller GCP Applied Technologies übernehmen. Saint-Gobain will sich damit auf dem US-Markt besser positionieren, um von den milliardenschweren Infrastrukturprogrammen der US-Regierung zu profitieren. Dem Deal im Umfang von 2,3 Milliarden US-Dollar (2 Mrd Euro) haben bereits beide Vorstände zugestimmt, wie Saint-Gobain am Montag mitteilte.

Elf Wochen Vulkanausbruch auf La Palma und 842 Millionen Euro Schaden
Nach elf Wochen Vulkanausbruch auf der zu Spanien gehörenden Kanareninsel La Palma hat die Regionalregierung die bisherigen Schäden auf mehr als 842 Millionen Euro geschätzt. Seit dem Beginn des Ausbruchs in der Cumbre Vieja im Süden der Insel am 19. September habe die bis zu 1300 Grad heiße Lava fast 2800 Gebäude zerstört und 100 weitere schwer beschädigt, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE am Sonntag. Vor der Küste bildete sich eine neue, mehr als 40 Hektar große Landzunge aus erkalteter Lava.

Wintereinbruch am Frankfurter Flughafen: Umleitungen und Absagen
Schneefall hat am Samstagmorgen den Betrieb am Frankfurter Flughafen beeinträchtigt. Laut Betreiber Fraport mussten am Vormittag 14 ankommende Flüge auf andere Flughäfen wie Köln oder Düsseldorf umgeleitet werden, um dann später an den endgültigen Zielort zu gelangen. Bis zum Mittag seien alle in Frankfurt eingetroffen, sagte eine Sprecherin. "Betroffen waren vor allem Langstrecken, zum Beispiel aus New York, Boston oder Shanghai", erklärte die Lufthansa. Zusätzlich wurden laut Fraport für Samstag elf Kurz- und Mittelstreckenflüge gestrichen. Der Winterdienst habe aber geordnet funktioniert und sei bei steigenden Temperaturen gegen Mittag wieder eingestellt worden.

dpa-AFX/rtr/fh