Die neue Corona-Variante Omikron hat den Aktienmarkt weiter im Griff. Die Stimmung an der Börse habe mit dem Auftauchen dieser Variante Ende der vergangenen Woche komplett gedreht, brachte es der Kapitalmarktexperte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets auf den Punkt. Nach skeptischen Aussagen des Moderna-Chefs Stephane Bancel zur Wirksamkeit der bisherigen Impfstoffe gegen Omikron stieg am Dienstag die Nervosität der Anleger nochmals spürbar.

Bancel sagte in der "Financial Times", bestehende Impfstoffe dürften mit der Omikron-Variante ihre Probleme haben. Es werde wohl länger dauern, bis angepasste Vakzine in ausreichendem Umfang hergestellt werden könnten. "Die Finanzmärkte dürften die nächsten Tage stark von Nachrichten zur Einschätzung der Omikron-Virusvariante bestimmt bleiben, wobei der Unsicherheitsgrad zunächst hoch bleibt", kommentierten Analysten der BayernLB.

Auf Unternehmensseite stehen vor allem die Corona-Profiteure im Fokus. So steht die Aktie des Laborausrüsters Sartorius mit einem Plus von mehr als fünf Prozent an der Spitze des deutschen Leitindexes. Als Schlusslicht sticht der Kochboxen-Hersteller Hellofresh mit einem Minus von mehr als vier Prozent hervor.

Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war


Moderna-Chef: Aktuelle Corona-Impfstoffe weit weniger wirksam gegen Omikron
Die neue Coronavirus-Variante Omikron stellt nach Ansicht von Moderna -Chef Stephane Bancel die Impfstoffhersteller vor große Herausforderungen. Es werde vermutlich Monate dauern, bis die Pharmabranche in großem Stil Vakzine herstellen könne, die auch bei dieser Variante wirkten, sagte der Chef des US-amerikanischen mRNA-Impfstoffherstellers der "Financial Times" (Dienstag). Die bestehenden Impfstoffe dürften hingegen weit weniger wirksam sein als gegen frühere Stämme. "Der Rückgang dürfte erheblich sein. Ich weiß nur nicht (um) wie viel, weil wir auf die Daten warten müssen", sagte Bancel.

Führungswechsel beim Modekonzern Inditex - Aktie unter Druck
Der spanische Modekonzern Inditex wechselt nach nur zweieinhalb Jahren schon wieder seinen Vorstandsvorsitzenden aus. Carlos Crespo, der erst im Sommer 2019 die Führung des Unternehmens übernommen hatte, wird ab sofort durch Oscar Garcia Maceiras ersetzt. Der 85-jährige Unternehmensgründer und Eigentümer Amancio Ortega regelte zudem die Besetzung an der Spitze des Verwaltungsrats. Diesen soll ab April 2022 seine 37-jährige Tochter Marta Ortega leiten, die das langjährige Gesicht des Konzerns, Paplo Isla, ablöst.

Britische Kartellwächter: Facebook-Konzern soll Giphy verkaufen
Britische Wettbewerbshüter wollen den Facebook-Konzern Meta zwingen, die im vergangenen Jahr übernommene Clip-Plattform Giphy wieder zu verkaufen. Der Zusammenschluss schwäche den Wettbewerb zwischen Online-Diensten in Großbritannien, stellte die Kartellbehörde CMA in ihrer am Dienstag veröffentlichten Entscheidung fest. Der Facebook-Konzern könne damit seine führende Marktposition stärken und Konkurrenten unter Druck setzen, argumentierte sie. Der Verkauf sei der einzige Weg, die Bedenken auszuräumen.

Schneider Electric überzeugt mit Mittelfristzielen - Aktie legt zu
Der französische Elektrokonzern Schneider Electric rechnet unter anderem wegen der Investitionen von Kunden in Nachhaltigkeitsprojekte mit anhaltend profitablem Wachstum. Zwischen 2022 und 2024 soll der Erlös aus eigener Kraft im Schnitt um fünf bis acht Prozent pro Jahr zulegen, wie der im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 notierte Konzern am Dienstag in Rueil-Malmaison im Zuge eines Kapitalmarkttages mitteilte. Die Marge gemessen am um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf den Firmenwert (Ebita) soll dabei zwischen 0,3 und 0,7 Prozentpunkte jährlich zulegen.

Easyjet sieht erste Omikron-Auswirkungen - Grundsätzlich weiter optimistisch
Der britische Billigflieger Easyjet kann die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Variante Omikron noch nicht genau einschätzen. Da es aber bereits erste Effekte vor allem auf der Kurzstrecke gibt, senkte der Ryanair-Konkurrent seine geplante Kapazität im laufenden Quartal. Zum Start in den Winter gebe es weiter viele Unsicherheiten, sagte Unternehmenschef Johan Lundgren am Dienstag bei der Vorlage der endgültigen Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr 2020/21 (30. September). Der Kurs der Aktie gab zwischenzeitlich deutlich nach, konnte sich aber zuletzt erholen.

Adler Group bestätigt Prognose - Nichts Neues zu Vorwürfen
Der wegen Vorwürfen einer Investorengruppe unter Druck stehende Immobilienkonzern Adler Group sieht sich auf Kurs zu seinen im Sommer angehobenen Jahreszielen. Diesen kam die Gesellschaft nach den ersten neun Monaten ein großes Stück näher. Neuigkeiten zu den Vorwürfen des Leerverkäufers Fraser Perring gab es am Dienstag zur Bilanzvorlage allerdings nicht. An der Börse sorgte das für Verunsicherung.

Autobauer Volvo mit 'herausforderndem dritten Quartal'
Trotz starker Nachfrage hat der kürzlich an die Börse gegangene schwedische Autobauer Volvo Cars im abgelaufenen Quartal weniger Geld eingenommen als im Vorjahreszeitraum. Für das dritte Quartal stand ein Gewinn vor Steuern von rund 3,3 Milliarden schwedischen Kronen (rund 324 Mio Euro) bei den Schweden zu Buche, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum waren es knapp 4,6 Milliarden Kronen gewesen. Der Umsatz fiel um rund sieben Prozent auf 60,8 Milliarden Kronen (5,9 Mrd Euro).

Versicherer UnitedHealth etwas zuversichtlicher für 2021 - Ausblick für 2022
Der US-Krankenversicherer UnitedHealth konkretisiert seine Gewinnprognose für das laufende Jahr. Das Ergebnis je Aktie solle nun 17,80 bis 17,95 US-Dollar erreichen bei einem Umsatz von rund 287 Milliarden Dollar, teilte das Unternehmen am Montag in Minnetonka (US-Bundesstaat Minnesota) mit. Das Umsatzziel liegt damit über der bislang angepeilten Bandbreite. Beim Gewinnziel wurde das untere Ende der bisherigen Spanne um 10 Cent angehoben. Zuletzt war Konzernchef Andrew Witty im Oktober optimistischer für das laufenden Jahr geworden. Damals war es die bereits dritte Prognoseerhöhung für 2021.

dpa-AFX/rtr/ak