"Potenzielle Käufer bleiben der Börse weiter fern, während die, die investiert sind, im Zuge der weiter steigenden Unsicherheit sich von ihren Aktien trennen", fasste Konstantin Oldenburger von CMC Markets die Situation zusammen. Gefragt seien stattdessen Öl, der US-Dollar und Anleihen, schrieb er und verwies auf den mit jedem Tag heftiger werdenden Krieg. Erbitterte Kämpfe mit vielen Opfern in der Hauptstadt Kiew seien nur noch eine Frage von Stunden.

Der MDax, das Kursbarometer der mittelgroßen Werte, büßte 2,79 Prozent auf 30 984,63 Zähler ein und auch in ganz Europa und in den USA zeigten sich die Börsen sehr schwach.

Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war


Zalando erwartet 2022 schwächeres Wachstum - Kurs sackt ab

Der Online-Modehändler Zalando erwartet für das laufende Jahr eine Abschwächung seines zuletzt starken Wachstums. So sieht sich das Management mit einem volatileren Marktumfeld konfrontiert als gewohnt. Zalando hatte in den vergangenen zwei Jahren erheblich von der Corona-Pandemie profitiert, nachdem Verbraucher ihre Käufe mehr und mehr ins Internet verlegt hatten. Diese Entwicklung normalisiert sich nun.

Bayer will Wachstumstempo hoch halten - Aktie gefragt

Bei Bayer nimmt das Geschäft mit Saatgut und Unkrautvernichtern dank starker Agrarmärkte Fahrt auf. Die Pharmasparte erholt sich derweil von den Belastungen der Corona-Pandemie, zu deren Hoch-Zeit viele Menschen den Gang zum Arzt und ins Krankenhaus scheuten. Und auch das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln läuft gut. "Alle drei Divisionen sind 2021 dynamisch gewachsen - und darüber hinaus stärker als der jeweilige Markt", sagte Bayer-Chef Werner Baumann am Dienstag im Zuge der Bilanzvorlage laut Mitteilung. 2022 soll das Wachstumstempo fast gehalten werden. Zudem steht im Jahresverlauf wohl eine Lösung im US-Glyphosat-Streit an. Die Bayer-Aktien stiegen am Morgen in einem schwachen Marktumfeld.

Hellofresh trotzt Konkurrenz - Aktie weiter unter Druck

Der Kochboxenversender Hellofresh hat 2021 trotz Gegenwinds durch offene Restaurants und weniger Lockdowns mit einem Umsatzsprung abgeschlossen. Im laufenden Jahr rechnet der Konzern aber mit einer langsameren Entwicklung. Allerdings will Unternehmenschef Dominik Richter weiter an seinem Investitionskurs festhalten: Neben neuen Arbeitsplätzen und dem Ausbau von Produktionsstätten soll vor allem Geld in Technologie und Software gesteckt werden. An der Börse kamen die Zahlen und die Prognose schlecht an. Die ohnehin stark unter Druck stehende Aktie gab im frühen Handel bis zu knapp vier Prozent nach. Damit war die Aktie neben anderen sogenannten Wachstumswerten wie Delivery Hero und Zalando einer der schwächsten Dax-Titel.

Covestro will Gewinn hoch halten - Analyst hält mehr für möglich

Der Kunststoff-Konzern Covestro blickt nach einem außergewöhnlich starken Jahr 2021 zuversichtlich in die Zukunft. Jedoch dürften der wachsende Wettbewerb im Geschäft mit harten Kunststoffen und die steigenden Energiekosten das Ergebnis belasten. Im vergangenen Jahr profitierte der Konzern von einer hohen Nachfrage. Nach einem Gewinnsprung sollen Aktionäre eine Rekorddividende erhalten.

Commerzbank setzt sich höhere Ziele für 2024 - Kurs fällt weiter

Die Commerzbank legt nach der Rückkehr in die schwarzen Zahlen 2021 die Latte für die nächsten Jahre höher. Sowohl die Erträge - also die gesamten Einnahmen - als auch der operative Gewinn sollen im Jahr 2024 höher ausfallen als bisher angestrebt, wie der Frankfurter MDax-Konzern am Dienstag mitteilte. "Die Fortschritte bei unserer Transformation und das starke Kundengeschäft geben uns Rückenwind", sagte Bankchef Manfred Knof. "Angesichts der positiven Erwartungen für die kommenden Jahre streben wir an, mehr Kapital an unsere Aktionäre zurückzugeben als bislang vorgesehen."

Inflation belastet Beiersdorf - Anleger dennoch erleichtert

Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf zeigt sich für das neue Geschäftsjahr wegen anhaltender Unsicherheiten zurückhaltend. Vor allem die steigenden Rohstoff-, Energie und Logistikkosten werden den für die Kernmarke Nivea bekannten Konzern stärker belasten als zunächst in Aussicht gestellt. Dies gilt insbesondere für die Klebstofftochter Tesa. Konzernchef Vincent Warnery will nun mit Preiserhöhungen, der Einführung höhermargiger Produkte sowie Einsparungen kontern.

Symrise bekommt hohe Energie- und Rohstoffkosten zu spüren

Der Hersteller von Duftstoffen, Aromen und anderen Lebensmittelzusätzen Symrise hat im vergangenen Jahr von guten Geschäften rund um Heimtiernahrung sowie der Wiederbelebung des Reiseverkehrs profitiert. Hinzu kommt der zunehmende Außer-Haus-Verzehr, was die Nachfrage nach Zusätzen für Getränke antrieb. Dem gegenüber standen aber hohe Kosten für Energie und Rohstoffe. Umsatz und Ergebnisse legten 2021 zu.

dpa-AFX