Noch am Montag hatte der DAX ein Rekordhoch erreicht, doch schon am Dienstag ging es für den DAX wieder abwärts. Unter anderem wurden die jüngsten Rekorde für Gewinnmitnahmen genutzt. Gerade der deutlich angestiegene Optimismus hinsichtlich der Berichterstattung zum ersten Quartal in den USA, aber auch in Europa könne nun ein Argument gegen weitere Kursanstiege sein, erläuterte Analyst Frank Wohlgemuth von der Essener National-Bank. Dies lasse Raum für Enttäuschungen. "Der Spielraum für positive Gewinnüberraschungen wird auf jeden Fall kleiner", führte er aus. An seiner zuversichtlichen Grundstimmung zur weiteren Entwicklung der Aktienmärkte hielt er dennoch fest.
Am Rohstoffmarkt legte der Preis für die Rohölsorte Brent aus der Nordsee etwas zu. Als Grund werden Lieferausfälle in Libyen, wo wegen eines Streits um Finanzen die Verlade-Arbeiten in einem wichtigen Ausfuhrhafen eingestellt wurden, vermutet. Die drohende Beeinträchtigung der Nachfrage durch die wieder steigenden Coronavirus-Fallzahlen in einigen Weltregionen begrenzten allerdings das Aufwärtspotenzial des Ölpreises, sagte Analyst Tamas Varga vom Brokerhaus PVM.
Auf Unternehmensseite konnte BMW ein überraschend positives Quartalsergebnis nur vorübergehend in Kursgewinne ummünzen. Die Aktie des Autobauers gab deutlich nach. Zusätzlich muss BMW im laufenden Kartellverfahren der EU zu unerlaubten Absprachen über technische Standards deutscher Autobauer laut dem Online-Wirtschaftsmagazin "Business Insider" eine Strafe im hohen dreistelligen Millionenbereich fürchten.
Zum Handelsschluss notierten lediglich zwei DAX-Werte im Plus. Angeführt wurde der Index von den Aktien der Deutschen Wohnen gefolgt von Vonovia. Das Schlusslicht war Infineon.
rtr/dpa-AFX/iw