Einer kräftigen Erholung stehen steigende Corona-Infektionszahlen in einigen Ländern entgegen. In den vergangenen beiden Tagen hatte der Leitindex gut zwei Prozent eingebüßt. Außerdem wird an den Börsen befürchtet, dass steigende Infektionszahlen zu weiteren Lockdowns führen könnten und sich dadurch die weltweite Wirtschaftserholung hinauszögert. Gewinnmitnahmen belasten den DAX zusätzlich. Zur Wochenmitte konnte sich der DAX wegen ermutigender Firmenbilanzen dennoch im Plus halten.

Die rasant steigenden Coronavirus-Fallzahlen in einigen Staaten wie Indien könnten eine neue Verkaufswelle an der Börse auslösen, warnte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi. Durch die Impfstoffe seien die Sorgen zuletzt in den Hintergrund geraten. Die drohende Verschärfung der Pandemie-Restriktionen in Indien schickte den Ölpreis auf Talfahrt. "Indien zählt mit circa 4,5 Millionen Barrel pro Tag zu den weltweit führenden Ölimporteuren", sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Sogenannte "sichere Häfen" gerieten deshalb wieder verstärkt in den Fokus. So stieg nicht nur der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, sondern auch der Goldpreis legte zu.

Unter den Einzelwerten erregte vor allem Hugo Boss Aufsehen. Spekulationen am Markt über eine Übernahme ließen die Aktien um mehr als sieben Prozent steigen. Gehandelt werden laut "Times" als potenzielle Kaufinteressenten die französischen Branchengrößen LVMH und Kering sowie Finanzinvestoren.

Am Mittwoch sicherte sich Bayer den DAX-Spitzenplatz gefolgt von Fresenius und Linde. Als Schlusslicht ging Volkswagen aus dem Handel.

Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war


Zalando meldet überraschend starkes Quartal - Aktie legt nur kurz zu
Eine unerwartet hohe Nachfrage nach Frühjahrs- und Sommer-Kollektionen hat dem Onlinehändler Zalando einen guten Start ins neue Jahr beschert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei der Umsatz des ersten Quartals auf Basis vorläufiger Zahlen um 46 bis 48 Prozent auf 2,22 bis 2,26 Milliarden Euro gestiegen, teilte der MDax-Konzern am Dienstagabend mit. Experten hatten im Schnitt etwas weniger erwartet.

Corona bremst Roche im ersten Quartal - aber Boom bei Covid-19-Tests
Der Pharmakonzern Roche hat auch im ersten Quartal 2021 von gut laufenden Geschäften mit Covid-19-Tests in seiner Diagnostiksparte profitiert. Allerdings gingen wegen der Corona-Pandemie weniger Menschen zum Arzt und dies bremste erneut die Geschäfte in der Pharmasparte. Zudem belastete der starke Schweizer Franken. Konzernweit gingen deshalb die Umsätze um rund ein Prozent auf rund 14,93 Milliarden Franken (13,54 Mrd Euro) zurück, wie das Unternehmen am Mittwoch in Basel mitteilte. Währungsbereinigt kam noch ein Plus von drei Prozent heraus. Gewinnzahlen legt Roche nach drei Monaten traditionell nicht vor.

Carrefour steigert Erlöse zum Jahresstart - Aktienrückkauf geplant
Gut laufende Geschäfte in Lateinamerika haben dem französischen Handelskonzern Carrefour im ersten Quartal Rückenwind beschert. Konzernchef Alexandre Bompard sprach von einem "bemerkenswerten" Wachstum, da der von den ersten Corona-Lockdowns betroffene Jahresstart 2020 außergewöhnlich stark ausgefallen war. Im vergangenen Frühjahr hatte Carrefour von Hamsterkäufen im Zuge der Corona-Pandemie profitiert.

Gucci-Mutter Kering wächst über Vorkrisenniveau hinaus - Aktie legt zu
Der Luxusgüterkonzern Kering ist dank starker Verkaufszahlen seiner italienischen Modemarke Gucci im ersten Quartal aus dem Corona-Tief aufgetaucht. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sprang der Umsatz um über 21 Prozent auf knapp 3,9 Milliarden Euro nach oben, wie das Unternehmen am Dienstagabend in Paris mitteilte. Das war deutlich mehr als von Analysten im Schnitt erwartet. Die Kering-Aktie legte in Paris am Mittwochmorgen um mehr als ein Prozent zu und gehörte damit zu den stärkeren Werten im französischen Leitindex Cac 40.

Starker Jahresstart beflügelt die Erwartungen des Chipausrüsters ASML
Der Chipindustrie-Ausrüster ASML wird nach einem überraschend guten Quartal optimistischer für das laufende Jahr. Dank einer starken Nachfrage in allen Bereichen erwartet das Management 2021 jetzt ein Umsatzplus in Richtung von 30 Prozent, wie das Schwergewicht aus dem Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 am Dienstag in Veldhoven mitteilte. Bisher war ASML von einem Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich ausgegangen.

Laborausstatter Sartorius weiter mit hoher Nachfrage wegen Corona-Krise
Sartorius bleibt Profiteur der Corona-Krise. Auch wegen der beschleunigten Impfstoffforschung blieb im ersten Quartal die Nachfrage nach den Produkten des Labordienstleisters und Pharmazulieferers aus Göttingen hoch. Konzernchef Joachim Kreuzburg bekräftigte deshalb zur Vorlage der Zahlen am Mittwoch die bereits Mitte März angehobenen Jahresprognosen für 2021. Auch an den ebenfalls aufpolierten Mittelfristzielen hält der Vorstand fest.

Hypoport wächst dank Immobilienboom kräftig - Aktie legt zu
Der Finanzdienstleister Hypoport hat zum Jahresstart erneut von einer hohen Nachfrage nach Immobilienkrediten profitiert. Auf Europace, einer Plattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite, sei das Volumen um fast 30 Prozent auf knapp 27 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Berlin mit. Vor allem das Geschäft zur Vermittlung von Immobilienfinanzierungen wuchs kräftig: In diesem Bereich stieg das Transaktionsvolumen um gut ein Drittel auf 22 Milliarden Euro.

Online-Neuwagenhändler Meinauto Group will an die Börse
Der Online-Neuwagenhändler Meinauto Group will mit einem Börsengang Geld für weiteres Wachstum einsammeln. Unternehmenschef Rudolf Rizzolli will mit mindestens 150 Millionen Euro Bruttoerlös vorwiegend den Markenauftritt stärken und den Fahrzeugbestand ausbauen, mit dem Meinauto sich auf Abo-Modelle für Kunden spezialisiert hat, wie er im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Mittwoch erläuterte. Dabei stellte er auch eine Expansion auf den europäischen Markt in Aussicht.

Super League als Eigentor, Reue bei Chefs: 'Haben Euch gehört'
Die Stimme der Straße war zu laut und zu mächtig. Die Club-Milliardäre von Liverpool über London bis Manchester, Barcelona, Mailand, Turin und Madrid treten nach dem dramatischen Scheitern ihrer Super League in nicht gekannter Fan-Demut den Gang nach Fußball-Canossa an. Zum Sinnbild der im Eiltempo gestoppten Investorenträume von einer geschlossenen Eliteliga wurde neben dem zermürbten Juve-Boss Andrea Agnelli vor allem Liverpools amerikanischer Eigentümer John W. Henry.

rtr/dpa-AFX/iw