Chart 1 - DAX im Intraday-Chart
Anders als noch Ende Januar stellte der 21-Tage-Durchschnitt am Donnerstag keine größere Herausforderung für den DAX dar. Zudem wurde der Ausbruch über den bisherigen Widerstand bei 9300 bestätigt. Der Tagesschluss lag knapp 100 Punkte unter dem Hoch, der Monatsmittelwert wurde aber knapp verteidigt. Im Chart bildete sich eine Doji-ähnliche Kerze. Dabei bewegt sich der Kurs auf und ab und schließt ungefähr auf dem Eröffnungsniveau. Von einigen Charttechnikern werden Doji gerne als Umkehrsignal gewertet, vor allem wenn es zuvor zu einer stärkeren Aufwärtsbewegung kam. Da der DAX gestern deutlich unter dem Tageshoch den Handel beendete, könnte dies auf eine erhöhte Unsicherheit und zugleich nachlassende Kaufkraft hindeuten. Nach einer Rally von gut 700 Punkten oder 8,4 Prozent wäre eine Atempause aber auch nicht überraschend. Zudem kann das negative Image des Dojis nicht durch statistische Daten untermauert werden.
Ohnehin sollte die heutige Kursentwicklung wegen des Verfalls an den Terminmärkten nicht überbewertet werden, ein ruhiger Wochenschluss wäre nicht überraschend. Erst wenn am Montag die Karten wieder neu gemischt werden wird sich zeigen, ob der jüngste Aufwärtsimpuls auch nachhaltig oder nur über den Terminmarkt getrieben war.
Steht der DAX zum Schluss über der bisherigen Barriere von rund 9300, wäre dies eine gute Ausgangsbasis für die kommende Woche. Gewinne mit Bull-Papieren sollten nun mit gestaffelten Stoppkursen knapp unter den eingezeichneten Unterstützungen abgesichert werden. Die nächste schwächere Barriere zeigt der Stundenchart bei 9600, darüber wäre Platz bis 9800 / 9900. Im Bereich des Hochs von Ende Januar würde der DAX auch wieder um rund vier Prozent über seinem Monatsmittelwert notieren (dunkelgraue Grenze des Prognose-Bandes im Tageschart). Ein Anstieg darüber hinaus ist auch vor dem Hintergrund der jüngsten Gewinne nicht ohne vorherige Konsolidierung zu erwarten.
Fällt der Index hingegen zurück, können spekulative Anleger mit denen am Ende der Analyse vorgestellten Bear-Scheinen auf einen Rücklauf bis an die Oberseite der jüngsten Kurslücke bei 9080 setzen. Die Untergrenze des statistischen Prognose-Korridors verläuft sogar erst bei 8950 / 8900.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zum 21-Tage-Durchschnittskurs
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zum 200-Tage-Durchschnittskurs
Für langfristig denkende Anleger sind Wochen- oder Monatscharts am wichtigsten. Sie blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigen die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Chart 4 - Spezialchart
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Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands.
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