"Die Hürde für einen zweiten Lockdown liegt höher, so dass eine zweite Welle wirtschaftlich nicht annähernd so schädlich sein wird wie die erste."
Dax und EuroStoxx50 stiegen am Dienstag um jeweils mehr als zwei Prozent auf 12.602 und 3315 Punkte. Rückenwind erhielten die Aktienindizes vom überraschend starken Anstieg der Barometer für die Stimmung der Einkaufsmanager Deutschlands und der Euro-Zone. Sie blieben allerdings unterhalb der Schwelle von 50 Punkten, die Wachstum signalisiert. "Diese Zahlen sind nur begrenzt aussagekräftig, bis wir nach dem Ende der Sommerferien sehen, wo sich die Wirtschaftstätigkeit einpendelt", mahnte Anlagestratege Kit Juckes von der Bank Societe Generale. Entscheidend sei, welches Niveau an Normalität erreicht werden könne.
HANDELSSTREIT USA/CHINA WIEDER IM BLICKPUNKT
Erleichtert reagierten Börsianer zudem auf die Aussage von US-Präsident Donald Trump, das Handelsabkommen mit China sei "völlig intakt". Zuvor hatte die Äußerung seines Beraters Peter Navarro, der Deal sei gestorben, für Unruhe gesorgt. "Die Realität ist aber, dass die Beziehungen zwischen den USA und China außergewöhnlich schlecht sind", warnte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. "Aber zumindest auf dem Papier ist der Handelsdeal noch lebendig."
Der Konjunkturoptimismus der Anleger spiegelte sich auch im Ölpreis wider. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 1,7 Prozent auf 43,81 Dollar je Barrel (159 Liter). Zusatzschub erhielten die Kurse vom anhaltenden Rückgang der US-Ölförderung. Dort fiel die Zahl der aktiven Bohrungen in der vergangenen Woche auf den niedrigsten Stand seit 2009.