Präsident Wladimir Putin erhöht und senkt den Druck, scheinbar nach Lust und Laune. Das Mittel, mit dem er Europa und vor allem Deutschland unter Druck setzt: russisches Gas, das durch Pipelines fließt. Zunächst hieß es: "Unfreundliche Staaten", also jene Länder, die nach dem Überfall auf die Ukraine Russland mit harten Sanktionen belegten, müssen ihre Gasrechnungen in Rubel begleichen. In einem Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz sagte Putin dann angeblich, dass die Europäer ihre Rechnungen weiterhin in Dollar oder Euro zahlen können.

Am Donnerstag Nachmittag dann der Paukenschlag aus Moskau: Putin erklärte, er habe ein entsprechendes Dekret unterzeichnet, dass russisches Gas in Rubel bezahlt werden muss. Um an das Gas zu gelangen, müssten ausländische Kunden Rubel-Konten bei russischen Banken eröffnen.

Die Sorge: Russland, so das Szenario, könnte seine Lieferungen einstellen. Für das Land, das so auch den Krieg in der Ukraine finanziert, geht es um die Haupteinnahmequelle. Im vergangenen Jahr haben die "unfreundlichen Staaten" hohe Milliardenbeträge für Pipeline-Gas aus Russland gezahlt.

In Europa und vor allem im Industriestandort Deutschland stehen Versorgungssicherheit, Wachstum, Geldstabilität und Unternehmensgewinne auf dem Spiel. Die Bundesregierung ist alarmiert. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas aktiviert.

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