US-Finanzministerin Janet Yellen hält eine Rezession in den USA für unwahrscheinlich. "Ich denke nicht, dass wir eine Rezession haben werden. Die Verbraucherausgaben sind sehr stark. Die Investitionsausgaben sind solide. Ich erwarte, dass sich das Wachstum verlangsamt", sagte sie. Es gebe keine Hinweise darauf, dass sich eine Rezession anbahne. Die Benzinspreise dürften in der nächsten Zeit jedoch nicht sinken.

CREDIT SUISSE - Die amerikanische State Street peilt keine Übernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse an. Auch strebe State Street keine andere geschäftliche Verbindung mit den Schweizern an, teilt der US-Finanzdienstleister mit. Die anhaltenden Marktgerüchte entbehrten jeder Grundlage. Das Finanzportal "Inside Paradeplatz" hatte berichtet, State Street stehe kurz davor, ein Angebot von neun Franken je Credit Suisse-Aktie vorzulegen. State Street konzentriert sich derzeit nach eigenen Angaben auf die laufende Übernahme des Investor-Services-Geschäfts von Brown Brothers Harriman (BBH).

FIRMEN UND BRANCHEN:


ERICSSON - Der Telekommunikationskonzern ist ins Visier der US-Börsenaufsicht SEC geraten. Die Behörde habe gegen Ericsson wegen möglicher Schmiergeldzahlungen im Irak eine Untersuchung eingeleitet, teilt das Unternehmen mit. Ericsson kooperiere vollständig mit der Börsenaufsicht. Es sei zu früh, um ein Ergebnis der Prüfung vorherzusagen. Der schwedische Netzwerkausrüster hatte im April eingeräumt, dass auf ihn eine Geldbuße wegen möglicher Bestechungsgelder an irakische Milizen zukommen könnte.

HYUNDAI - Die Produktion im größten Werk des südkoreanischen Automobilherstellers ist wegen eines Streiks der Lastwagenfahrer in den vergangenen Tagen um die Hälfte zurückgegangen. Wie Gewerkschaftsvertreter des Autoherstellers mitteilten, arbeitete das Werk in Ulsan schon am Donnerstag nur noch mit einer Kapazitätsauslastung von 50 bis 60 Prozent. "Wir hoffen, dass die Produktion so schnell wie möglich wieder normalisiert werden kann", sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters. Das Unternehmen bestätigte, dass es durch den Streik zu Unterbrechungen gekommen war, lehnte es jedoch ab, Einzelheiten über die Auswirkungen zu nennen.

OMV - Der Unfall in der Raffinerie Schwechat hat nun auch Auswirkungen auf die Kerosinversorgung am Flughafen Wien. Aufgrund der Beschädigung der Hauptdestillationsanlage gebe es nun Engpässe bei Kerosin und darüber sei der Flughafen Wien informiert worden, sagte ein Unternehmenssprecher. Zuvor hatte das Luftfahrtmagazin "Austrian Wings" über den Spritmangel berichtet. Auswirkungen auf den Flugbetrieb gebe es dadurch aber nicht, sagte Kleemann.

BLICKPUNKT ZENTRALBANKEN UND KONJUNKTUR:


Der IWF steht vor einer dritten Senkung seiner Prognose für die Weltwirtschaft in diesem Jahr. "Es gibt eine Reihe von Entwicklungen, die uns dazu bringen könnten, unsere Prognose weiter nach unten zu korrigieren", sagte IWF-Sprecher Gerry Rice. Der Krieg in der Ukraine, steigende Lebensmittel- und Energiepreise sowie eingetrübte Konjunkturaussichten wegen strikter Corona-Lockdowns in China seien Gründe für die zu erwartende Senkung der Prognose bei der Vorlage des Weltwirtschaftsausblick Mitte Juli. Der IWF hat seine Prognose in diesem Jahr bereits zwei Mal gekappt.

UKRAINE - Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im Auftaktquartal um 15,1 Prozent eingebrochen im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum. Das teilt das nationale Statistikamt in einer ersten Analyse mit. Im vergangenen Jahr war die Wirtschaftleistung in der Ukraine um 3,4 Prozent gewachsen verglichen mit 2020. Die Weltbank rechnet wegen des Kriegs für 2022 mit einem Einbruch des BIP in der Ukraine um 45,1 Prozent.

SNAPSHOT MÄRKTE:


Zins- und Inflationssorgen haben die US-BÖRSEN am Donnerstag belastet.

Die asiatischen Börsen sind am Freitag dem Abwärtstrend der Wall Street gefolgt, nachdem die Europäische Zentralbank eine Zinserhöhung in Aussicht gestellt hatte und die anstehenden US-Inflationsdaten die Anleger verunsicherten. "Globale Aktien gerieten unter Druck, nachdem die EZB ihre Prognosen vorstellte und (EZB-Präsidentin Christine) Lagarde auf steigende Inflationsrisiken hinwies", sagten Analysten der ANZ in einer Mitteilung vom Freitag. Da die Energiepreise weiter steigen würden, sei noch nicht klar, ob die Inflation ihren Höhepunkt bereits erreicht habe. "Die Leitlinien und politischen Maßnahmen der Fed müssen möglicherweise längerfristig restriktiver ausfallen. Die Finanzmärkte sind nervös", so die ANZ-Analysten weiter.

rtr