* UKRAINE - Vertreter der Ukraine und Russlands wollen sich heute zu direkten Gesprächen in der Türkei treffen. Die Ukraine spricht von klaren roten Linien. Sie seien von Präsident Wolodymyr Selenskyj vorgegeben worden, sagt Außenminister Dmytro Kuleba. Zumindest müssten humanitäre Fragen geklärt werden, Maximalziel sei die Einigung auf einen Waffenstillstand.
* RUSSLAND/GAS - Im Streit um die russische Forderung nach einer Bezahlung von Gas in Rubel verhärten sich die Fronten. Die sieben wichtigsten Industrie-Staaten der Welt lehnten am Montag in eine Sonderkonferenz einmütig eine Begleichung in Rubel ab und sprachen von Vertragsbruch. Man fordere die Unternehmen auf, dem nicht Folge zu leisten, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) als Vorsitzender der G7-Energieminister. "Das heißt also, dass eine Zahlung in Rubel nicht akzeptabel ist." Bundeskanzler Olaf Scholz betonte: "Wir haben eine Situation, in der Verträge erfüllt werden müssen." Russland wiederum machte deutlich: "Wir werden Gas nicht verschenken, das ist klar", sagte der Sprecher des Präsidialamtes Dmitri Peskow.
* UKRAINE/TSCHERNOBYL - Bei der Einnahme des Unglücksreaktors von Tschernobyl haben russische Soldaten nach Angaben von zwei ukrainischen Kraftwerksmitarbeitern ihre Fahrzeuge ohne Schutzausrüstung durch besonders stark verseuchtes Gebiet gelenkt. Die Ukrainer waren nach eigenen Angaben am 24. Februar vor Ort im Dienst, als russische Truppen die Kontrolle über die AKW-Ruine übernahmen. Dabei seien diese mit Panzern und gepanzerten Fahrzeugen durch den sogenannten Roten Wald gefahren und hätten Wolken von radioaktivem Staub aufgewirbelt, sagten die Männer, die namentlich nicht genannt werden wollten, der Nachrichtenagentur Reuters. Einer von ihnen sprach von einem "selbstmörderischen" Vorgehen, da die Soldaten den Staub eingeatmet haben dürften.
* E.ON - Der Chef des Energie-Konzerns, Leonhard Birnbaum, warnt vor Folge-Effekten für die Wirtschaft, sollte Russland die Energielieferungen stoppen und die Versorgung in Deutschland priorisiert werden müssen. "Es kann dann sein, dass einem Automobilwerk demnächst nicht mehr der Chip fehlt, sondern es fehlt die Lenkstange, weil der Stahlproduzent kein Gas bekommen hat, um die Lenkstange zu behandeln", sagte er in der ARD. Birnbaum spricht von einem "Szenario, das massive Schäden für die deutsche Volkswirtschaft zur Folge hätte". Eine ausreichende Unabhängigkeit von russischen Energielieferungen könne wohl in drei Jahren erzielt werden. "Beim Öl geht es vielleicht in einem Jahr, bei der Kohle vielleicht sogar noch schneller." Beim Erdgas dauere es jedoch länger.
* PROSIEBENSAT.1 - Der Konflikt zwischen ProSiebenSat.1 und seinem italienischen Großaktionär MFE-MediaForEurope schwelt weiter. Der vom ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi kontrollierte Fernsehkonzern habe einen Posten im Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 ausgeschlagen, teilte das Medienunternehmen mit Sendern wie Pro7, Sat.1 und Kabel 1 mit. Der Aufsichtsrat habe der ehemals als Mediaset bekannten Holding angeboten, einen eigenen Kandidaten zur Wahl in den Aufsichtsrat vorzuschlagen. Im Gegenzug habe das Gremium um Unterstützung für seine Kandidaten geworben. "MFE-MediaForEurope hat diesen Vorschlag abgelehnt, was der Aufsichtsrat sehr bedauert", hieß es in der Mitteilung.
rtr