* REGIERUNG - FDP-Chef Christian Lindner hält auch nach der Zusage zu Gesprächen über eine Ampel-Koalition mit SPD und Grünen eine Regierung unter Unionsführung für möglich. "Für die FDP ist klar, die inhaltlichen Überschneidungen mit der Union, die sind die größten", sagte Lindner in den ARD-Tagesthemen. "Jamaika ist deshalb für uns unverändert eine tragfähige Option." Daher bedaure er die Aussage von CSU-Chef Markus Söder, die im übrigen im Gegensatz zu den Äußerungen von CDU-Chef Armin Laschet stehe. SPD, Grüne und FDP treffen sich heute erstmals gemeinsam, um über die Bildung einer Bundesregierung unter Führung der Sozialdemokraten zu sprechen.

* USA - Im Streit über die Anhebung der Schuldenobergrenze der USA wollen die Republikaner auf die regierenden Demokraten zugehen und eine US-Zahlungsunfähigkeit vermeiden. Seine Partei werde eine Verlängerung der Bundesschuldenobergrenze bis Dezember unterstützen, sagte der führende Republikaner im US-Senat, Mitch McConnell. Damit solle eine Krise verhindert werden. US-Finanzministerin Janet Yellen hatte schon vor Tagen erklärt, werde die Obergrenze von derzeit 28,4 Billionen Dollar nicht angehoben, könnten die USA womöglich ab Mitte Oktober ihre Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllen.

* USA - Ein US-Bundesgericht hat das äußerst strenge Abtreibungsgesetz von Texas vorübergehend ausgesetzt. Das verschärfte Gesetz habe Frauen das Recht und die Freiheit genommen, über ihren eigenen Körper entscheiden zu können, begründete der Richter sein Urteil. Das vor kurzem in Kraft getretene Gesetz hatte Schwangerschaftsabbrüche untersagt, sobald ein Herzschlag des Fötus festgestellt werden kann. Das ist im allgemeinen etwa nach sechs Wochen der Fall.

* ÖSTERREICH - Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat Vorwürfe der Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit zurückgewiesen. Er sei davon überzeugt, dass sich diese als falsch herausstellen würden. Den Ermittlungen sehe er gelassen entgegen, er bliebe "selbstverständlich" Kanzler, sagte er am Abend dem ORF. Mit Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) habe er gesprochen. Er könne sich nicht vorstellen, dass die Regierung nicht halte. Zuvor hatte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) erklärt, nun auch in einem zweiten Fall gegen den konservativen Regierungschef zu ermitteln.

* TWITTER - Der US-Kurznachrichtendienst verkauft die auf mobile Werbung spezialisierte Firma MoPub für 1,05 Milliarden Dollar in bar. Käufer sei der Handyspiele-Anbieter AppLovin, teilt das Unternehmen mit. Twitter hatte MoPub 2013 für knapp 350 Millionen Dollar erworben.

* LEVI STRAUSS - Der US-Jeans-Konzern profitiert von der steigenden Nachfrage nach neuer Bekleidung infolge der Rückkehr von Beschäftigen ins Büro. Für das dritte Quartal verbuchte Levi Strauss einen bereinigten Gewinn von 48 Cent je Aktie. Analysten hatten dagegen nur mit 38 Cent je Anteilschein gerechnet. Der Nettoumsatz erhöhte sich auf 1,50 Milliarden Dollar von 1,06 Milliarden Dollar im selben Vorjahreszeitraum.

* GENERAL MOTORS (GM) - Der US-Autobauer will bis 2030 seinen Umsatz verdoppeln. Das sagte Konzernchefin Mary Barra auf einer Investorenkonferenz in Michigan. Das wäre ein Jahresumsatz von rund 244 Milliarden Dollar bis 2030.

* GETSAFE - Das Versicherungs-Startup hat bei Investoren weitere 55 Millionen Dollar eingenommen. Damit werde die letzte Finanzierungsrunde von Ende 2020 aufgestockt, als der Schweizer Rückversicherer Swiss Re an Bord kam, teilte das Heidelberger Unternehmen mit. Damit hat Getsafe in den sechs Jahren seit der Gründung mehr als 100 Millionen Dollar eingesammelt. "Das ist die größte Finanzierungsrunde eines deutschen Startups ohne Beteiligung eines US-amerikanischen, chinesischen oder arabischen Fonds", sagte Firmenchef Christian Wiens der Nachrichtenagentur Reuters.

* JAPAN/INFLATION - Der Chef der japanischen Notenbank (BOJ), Haruhiko Kuroda, rechnet angesichts steigender Energiekosten mit einer Zunahme der Inflation. Die Kerninflation, die sich bei null Prozent bewege, sollte leicht positiv werden, sagte Kuroda. Der Preisauftrieb dürfte sich allmählich beschleunigen. Die Konjunktur sei angesichts einer robusten externen Nachfrage auf dem Weg der Erholung.

* IWF/WELTBANK - Das Exekutivdirektorium des Internationalen Währungsfonds (IWF) beschäftigt sich in Kürze erneut mit den Manipulationsvorwürfen gegen IWF-Chefin Kristalina Georgiewa. Ein Sprecher des Fonds sagte, dass bald eine Überprüfung anstehe. Ein Datum nannte er nicht. Aus Kreisen verlautete indes, dass das Direktorium bereits am Freitag zusammenkommen wolle. Georgiewa werden Manipulationen in ihrer früheren Arbeit bei der Weltbank bei einem Länderranking vorgeworfen. Sie wies die Anschuldigungen abermals zurück.

* USA/CHINA - Die Präsidenten beider Länder, Joe Biden und Xi Jinping, wollen sich vor dem Hintergrund wachsender Spannungen persönlich austauschen. Im Prinzip habe man sich auf ein virtuelles Treffen gegen Jahresende geeinigt, sagte ein Vertreter der US-Regierung. Zuvor hatten sich der US-Sicherheitsberater Jake Sullivan und Chinas ranghöchster Außenpolitiker Yang Jiechi in Zürich getroffen, um über eine Verbesserung der Kommunikation zu beraten.

rtr