* EU - Die EU-Staaten wollen angesichts der Ausbreitung von hochansteckenden Virus-Mutationen ihre Schutz-Maßnahmen verschärfen. Künftig soll es in der Europäischen Union "dunkelrote Zonen" bei besonders hohen Infektionszahlen geben, für die Reisen strikter geregelt werden sollen, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach den Beratungen der EU-Staats- und Regierungschefs. So müssten Reisende vor einer Ausreise negative Corona-Tests vorlegen. Eine solche Regelung solle es auch für Einreisende in die EU geben. Nicht notwendige Reisen sollten zwischen den EU-Staaten möglichst eingeschränkt werden, sagte EU-Ratspräsident Charles Michel. Zudem sollen überall in der EU mindestens fünf Prozent der positiven Corona-Proben auf Mutationen getestet werden, fügte von der Leyen hinzu. Die Lage sei sehr ernst.

* USA - US-Präsident Joe Biden hat am ersten vollen Tag seiner Amtszeit eine nationale Strategie im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie vorgestellt. "Die Dinge werden schlimmer werden, bevor sie besser werden", warnte Biden in einer Ansprache aus dem Weißen Haus. Vermutlich werde die Zahl der Toten in den USA im kommenden Monat die Marke von 500.000 überschreiten. Der Demokrat unterzeichnete eine Reihe von Erlassen, die unter anderem mehr Tests, Kontrollen und Quarantänen für Reisende aus dem Ausland sowie zusätzliche Hilfen für besonders betroffene Teile der Gesellschaft vorsehen. Der Plan umfasst etwa 200 Seiten.

* SIEMENS Vorstandschef Joe Kaeser kann sich Anfang Februar mitten in der Corona-Krise voraussichtlich mit einem unerwarteten Gewinnzuwachs verabschieden. Nach vorläufigen Zahlen haben die beiden Kern-Sparten Industrie-Automatisierung und Infrastruktur im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 (per Ende September) den operativen Gewinn jeweils deutlich gesteigert und damit auch die Analysten überrascht. Die Zug-Sparte Mobility hielt ihr Ergebnisniveau zwischen Oktober und Dezember trotz der Krise, wie der Münchner Technologiekonzern mitteilte. Im Kerngeschäft habe Siemens sogar von den Beschränkungen in der Corona-Pandemie profitiert, weil man sich Reisekosten und Marketingaufwand sparte.

* PROSIEBENSAT.1 - Die Senderkette hat von der Erholung der Werbemärkte profitiert und im vorigen Jahr besser abgeschnitten als zuletzt erwartet. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) fiel im Gesamtjahr auf rund 700 (Vorjahr: 872) Millionen Euro und der Umsatz sank auf etwa 4,04 (VJ: 4,13) Milliarden Euro, wie der Fernsehkonzern zu vorläufigen Geschäftszahlen für 2020 mitteilte. "Wir sind mit unserer Entwicklung im vierten Quartal sehr zufrieden", sagte Vorstandssprecher Rainer Beaujean. Wegen des aktuellen Lockdowns erwartet er für das laufende erste Quartal 2021 noch einen Dämpfer im Werbegeschäft. "Wir rechnen aber insbesondere im zweiten Quartal im Entertainment-Segment mit einer deutlichen Verbesserung im Vorjahresvergleich."

* AIRBUS fährt seine Flugzeug-Produktion in diesem Jahr wegen der schwachen Nachfrage in der Coronakrise langsamer hoch als bisher geplant. "Als Reaktion auf das Marktumfeld" sollen im dritten Quartal 43 Maschinen aus der A320-Familie von Kurz- und Mittelstrecken-Flugzeugen gebaut werden, vom vierten Quartal an dann 45, wie Airbus am Donnerstag mitteilte. Bisher wollte der weltgrößte Flugzeugbauer die Produktion von Juli an auf 47 von derzeit 40 Flugzeugen pro Monat schrauben.

* SALZGITTER - Der Stahlkonzern zeigt sich für das laufende Geschäftsjahr optimistisch. Der Thyssenkrupp-Rivale rechnet nach eigenen Angaben für 2021 mit einer Rückkehr in die Gewinnzone. Der Vorsteuergewinn dürfte zwischen 150 und 200 Millionen Euro liegen. Der Umsatz solle auf 8,5 Milliarden Euro von sieben Milliarden Euro im Vorjahr steigen. Nach vorläufigen Zahlen ging der Vorsteuerverlust im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2020 auf 200 Millionen Euro von 253,3 Millionen Euro zurück. Damit habe das Unternehmen seine eigene Prognose übertroffen.

* ALPHABET - Der Internet-Riese droht Australien mit der Abschaltung seiner Suchmaschine Google, sollte er zu Zahlungen an Medienunternehmen für die Verbreitung von deren Inhalten verpflichtet werden. Der US-Konzern reagierte damit auf Pläne der australischen Regierung für neue Medien-Richtlinien, nach denen IT-Konzerne wie Alphabet oder Facebook lokalen Medienunternehmen Geld zahlen müssen, wenn sie deren Inhalte verbreiten. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass die Internet-Riesen mit Verlagen und Sendern eine Nutzungsgebühr aushandeln sollen. Scheitern die Verhandlungen, soll ein staatlich bestellter Schiedsrichter die Gebühren festlegen.

* INTEL - Die deutlich höhere Nachfrage nach PCs, Laptops und Servern in der Corona-Krise kurbelt auch beim weltgrößten Chipkonzern das Geschäft an und federt Rückschläge durch Produktionsprobleme und den scharfen Wettbewerb ab. Im vierten Quartal fiel der Umsatz um ein Prozent auf 20 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen mitteilte. Dies lag 2,6 Milliarden Dollar über den eigenen Erwartungen und dürfte Intel Schwung für den Führungswechsel geben. Mitte Februar wird VMware-Chef und Intel-Veteran Pat Gelsinger das Ruder von Bob Swan übernehmen.

* IBM - Verunsicherte Kunden in der Corona-Krise haben dem US-Computerkonzern einen Umsatzrückgang eingebrockt. Die Erlöse fielen im vierten Quartal um 6,5 Prozent auf knapp 20,4 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen mitteilte. Kunden zögerten in der Krise, langfristige Deals abzuschließen, sagte Finanzchef James Kavanaugh zu Reuters. Es war bereits das vierte Quartal in Folge mit einem Umsatzrückgang. Die Aktie fiel nachbörslich fast vier Prozent.

* FORD - Der US-Automobilhersteller beziffert die Kosten für den jüngsten Rückruf von drei Millionen Fahrzeugen auf 610 Millionen Dollar. Die Pkw müssen auf Geheiß der US-Behörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit NHTSA wegen möglicherweise defekter Airbags von zurück in die Werkstatt beordert werden. Vom Rückruf sind Modelle aus den Jahren 2006 bis 2012 betroffen.

* EU/DEUTSCHLAND/VIRUS - Die EU-Kommission hat grünes Licht für die Corona-Sonderhilfen der Bundesregierung für die Monate November und Dezember gegeben. Bislang waren hier nur für kleinere Unternehmen Unterstützungen unbedenklich. Nun hat die Brüsseler Behörde, die Wettbewerbsverzerrungen durch staatliche Eingriffe in Märkte verhindern soll, auch Hilfen von über vier Millionen Euro genehmigt. "Das ist ein wichtiges Signal für Unternehmen und Beschäftigte und dringend notwendig, um die Substanz unserer Wirtschaft zu erhalten", sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier nach der EU-Entscheidung.

* DEUTSCHLAND - Eine Mehrheit der Deutschen sieht einer Umfrage zufolge das Krisenmanagement von Bund und Ländern in der Coronavirus-Pandemie inzwischen kritisch. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) zeigt sich weniger oder gar nicht zufrieden damit, wie aus dem Deutschlandtrend für das ARD-Morgenmagazin hervorgeht. Zufrieden oder sehr zufrieden sind demnach 46 Prozent. Mitte Dezember hätten sich noch 57 Prozent positiv und 42 Prozent negativ geäußert. Aktuell stehen nur Anhänger der Union mehrheitlich hinter dem Krisenmanagement mit 74 Prozent. Die Ablehnung ist den Daten zufolge bei AfD-Anhängern mit 93 Prozent am größten.

rtr