Die Postkarte soll dann 70 statt wie bislang 60 Cent kosten. Voraussetzung sei eine endgültige Genehmigung durch den Regulierer Bundesnetzangentur. Die Bonner Behörde hatte zuvor angekündigt, dem Konzern einen Spielraum für Preiserhöhungen von 4,6 Prozent für Briefsendungen einzuräumen. Damit gebe der Regulierer dem Konzern Raum "für moderate Preiserhöhungen bei den Privatkundenporti in den nächsten drei Jahren", sagte der Chef der Behörde, Jochen Homann. Der Spielraum für höhere Porti sei aber deutlich niedriger abgesteckt als in der Vergangenheit. Konkurrenten der Post und Verbraucherschützer können nun zu dem Vorschlag der Agentur Stellung nehmen.

Die Briefpreise der Post für Privatkunden müssen von der Bundesnetzagentur genehmigt werden. Sie überprüft Porto-Erhöhungen, weil der ehemalige Staatsmonopolist auf dem Briefmarkt noch immer eine beherrschende Stellung einnimmt. Der Bonner Konzern ist das einzige Unternehmen in Deutschland, das die Versorgung der Bevölkerung mit Briefen bis in entlegene Ecken sicherstellt, Konkurrenten konzentrieren sich vor allem auf das lukrative Geschäft in Ballungsräumen und mit Firmenkunden.

Die Post hatte zuletzt 2019 unter anderem den Preis für das Massenprodukt Standardbrief von 70 auf 80 Cent erhöht. Nun soll dieser für die kommenden drei Jahre auf 85 Cent ansteigen. Die Post betonte, der von der Agentur abgesteckte Preisrahmen biete keinen Ausgleich für die in den nächsten Jahren zu erwartende Steigerung der Stückkosten durch weiter sinkende Briefmengen, höhere Inflation und Zusatzkosten für einen klimafreundlicheren Briefdienst. Auch der Spielraum für Tariferhöhungen bei den Beschäftigten der Deutschen Post innerhalb der kommenden drei Jahre werde deutlich eingeschränkt.

Das Brief-Geschäft der Post leidet unter sinkenden Sendungsmengen aufgrund der Konkurrenz etwa durch die E-Mail. Das Paket- und Expressgeschäft boomt dagegen.

rtr