Die besten Börsen 2022
An der Spitze steht überraschend Brasilien! Das Land in Südamerika schaffte mit seiner Börse bisher im Jahr 2022 einen Gewinn von 34,66 Prozent. Diesen Wert gibt der ETF-Branchendienst justetf.com an. Zu tun hat das mehrheitlich mit einer starken Performance der Rohstoff- und Öl-Werte. Partizipieren können Anleger etwa mit dem ETF iShares MSCI Brazil UCITS ETF (DE) USD (Acc) (ISIN: DE000A0Q4R85). Es gibt noch weitere ETFs, doch unsere Wahl fiel auf diesen Index, da er mit einem Fondsvolumen von 806 Millionen Euro der größte ist. Der ETF kostet 0,33 Prozent pro Jahr thesauriert seine Erträge, ist in US-Dollar notiert und physisch replizierend.
Im ETF befinden sich 50 Aktien, allerdings machen die Top-Ten-Werte bereits fast 62 Prozent des Anteils aus. Die mit Abstand größte Position ist der Bergbau-Konzern Vale mit 19,33 Prozent. Dahinter folgen Petroleo Brasileiro mit 7,84 Prozent und dann der Bank-Konzern Itau Unibanco mit 6,56 Prozent. Anleger bedenken, dass der Markt in Brasilien bereits gut gelaufen ist und es nicht immer nur nach oben gehen muss. Es kann sich aber lohnen, den Markt weiter zu beobachten und bei Rücksetzern erste Positionen aufzubauen.
Auf dem zweiten Rang landet überraschenderweise die Türkei. In Euro gerechnet kommt der Lyxor MSCI Turkey UCITS ETF (ISIN: LU1900067601) auf eine Wertentwicklung im Jahr 2022 von 19,92 Prozent in Euro gerechnet. Der ETF ist mit 0,45 Prozent Kosten pro Jahr der günstigste der Türkei-ETFs, er ist allerdings synthetisch. Die Fondswährung ist Euro und die Erträge werden thesauriert.
Auf den Rängen drei, vier und fünf folgen schließlich die Börsen von Saudi-Arabien mit einem Plus von 18,82 Prozent in diesem Jahr, Indonesien mit 14,60 Prozent und Südafrika mit 10,90 Prozent. Für Anleger kann es sich lohnen, auf die Momentum-Strategie zu setzen und bei solchen steigenden Märkten zu partizipieren. Da diese Märkte aber oft eng sind, sowie politisch und wirtschaftlich instabiler, sollten solche länderspezifischen Investments immer als riskant angesehen werden und nur mit geringen Einsätzen laufen.
Die schlechtesten Börsen 2022
So, nun haben wir bereits einen Blick auf die Gewinner des aktuellen Börsenjahres geworfen. Doch welche Börsen sind denn nun laut justetf.com schlecht? Wenig überraschend steht an erster Position der russische Markt mit einem Verlust von 81,79 Prozent. Infolge des Angriffkriegs auf die Ukraine kam es hier zu drastischen Sanktionen und Einschnitten. Hier sollten Anleger ganz besonders aufpassen und aktuell nicht zu sehr auf einen Turnaround spekulieren, wenn man die Aktien denn überhaupt vernünftig handeln kann.
Überraschend steht an zweiter Stelle die Börse von Schweden mit einem Verlust von 19,93 Prozent. Der iShares OMX Stockholm Capped UCITS ETF (ISIN: IE00BD3RYZ16) beinhaltet 102 Werte. Die größten Positionen machen das Beteiligungs-Unternehmen Investor AB mit 5,43 Prozent, Atlas Copco mit 4,89 Prozent und der Autobauer Volvo mit 4,31 Prozent aus. In den Jahren 2019, 2020 und 2021 war der Index jeweils deutlich gestiegen, weswegen es jetzt eine Korrektur gibt. Längerfristig können Anleger in Schweden wohl auf eine Erholung setzen. Der ETF ist mit 573 Millionen Euro groß und kostet nur 0,1 Prozent Gebühren.
Auf den Plätzen drei, vier und fünf folgen schließlich Stand 5. Juni 2022 noch die Börsen von Polen (minus 19,14 Prozent in 2022), Vietnam (minus 17,50 Prozent) und China (minus 11,90 Prozent). Auch hier warten Anleger zunächst die aktuelle Situation ab. Insgesamt sind Polen, Vietnam und China aber ebenfalls attraktive Märkte, die man in kleinen Dosen durchaus mal dem Depot beimischen kann. Dabei sollte man aber immer auf das politische Risiko achten und die Einsätze bei diesen Einzel-Länder ETFs generell etwas geringer halten.