UNIPER - Der angeschlagene Energiekonzern erwägt Insidern zufolge eine Schadenersatzklage gegen seinen langjährigen russischen Lieferanten Gazprom vor einem Schiedsgericht in Stockholm. Dabei gehe es um eine Entschädigung in Milliardenhöhe wegen der ausgebliebenen Gaslieferungen Gazproms, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

LUFTHANSA - Nach gut zwei Jahren ist der Bund bei der Lufthansa wieder ausgestiegen - mit einem stattlichen Gewinn. Der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) habe die restlichen 74,4 Millionen Lufthansa-Aktien für insgesamt 455 Millionen Euro bei internationalen Investoren platziert, teilte die Finanzagentur des Bundes mit. Der WSF hatte die Fluggesellschaft in der Corona-Krise 2020 mit Stillen Einlagen und einer Aktienbeteiligung von 20 Prozent gerettet. Mit dem Verkauf der Aktien habe der WSF insgesamt 1,07 Milliarden Euro erlöst. Unter dem Strich sei ein Gewinn von 760 Millionen Euro übriggeblieben, rechnete die Finanzagentur vor.

KION - Der Gabelstapler-Hersteller erwartet wegen gestiegener Kosten im Projektgeschäft einen Verlust im dritten Quartal. Störungen in den Lieferketten hätten sich negativ auf das Ergebnis ausgewirkt, teilte das Unternehmen mit. Der operative Verlust (Ebit) werde sich auf 100 Millionen Euro bis 140 Millionen Euro belaufen (Vorjahr: 228,9 Millionen Euro) und der Auftragseingang werde voraussichtlich deutlich unter den im Vorjahresquartal erzielten 3,1 Milliarden Euro liegen. Der Konzernumsatz werde auf Vorjahresniveau von rund 2,6 Milliarden Euro erwartet. Für 2022 geht Kion nun von einem Umsatz von 10,45 bis 11,25 Milliarden Euro und einem Ebit von 200 bis 310 Millionen Euro aus.

CEWE - Der Oldenburger Foto-Dienstleister bekommt eine neue Chefin. Yvonne Rostock werde spätestens zum 1. April 2023 diese Funktion und die Gesamtverantwortung für den Vertrieb der Cewe-Gruppe übernehmen und damit die Nachfolge von Christian Friege antreten. Frieges Vorstandsvertrag wurde nach fünf Jahren nicht verlängert.

TWITTER - Wie erwartet hat die Mehrheit der Aktionäre des Kurznachrichtendienstes für das 44 Milliarden Dollar schwere Übernahmeangebot von Tesla-Chef Elon Musk votiert. Das gab das Unternehmen nach einem außerordentlichen Aktionärstreffen bekannt. Ob Twitter tatsächlich verkauft wird, müssen nun die Gerichte entscheiden: Musk will den Kauf abblasen und verweist unter anderem auf angebliche Falschaussagen Twitters zur Anzahl von Scheinkonten auf der Plattform. Mitte Oktober beginnt ein Gerichtsprozess im US-Bundesstaat Delaware, bei dem entschieden wird, ob Musk die Übernahme durchziehen muss.

STARBUCKS - Die US-Kaffeehaus-Kette will sich neu erfinden und ihren Gewinn durch den Einsatz neuer Technologien und einer Anpassung an die Bedürfnisse der Kunden infolge der Pandemie deutlich steigern. Das Unternehmen rechne in den nächsten drei Jahren mit einem Gewinnwachstum von 15 bis 20 Prozent pro Aktie, teilte der in Seattle Konzern auf seinem Investorentag mit. Dies sei eine deutliche Steigerung gegenüber früheren Prognosen von zehn bis zwölf Prozent.

IBERDROLA - Der spanische Windenergiekonzern steht einem Insider zufolge kurz vor dem Verkauf von 49 Prozent am deutschen Offshore-Windpark Wikinger. Käufer sei der Vermögensverwalter Energy Infrastructure Partners (EIP), sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Die Transaktion bewerte Wikinger mit 1,4 Milliarden Euro.

FRANKREICH - Die französische Regierung senkt ihre Wachstumsprognose für das Jahr 2023. Sie sehe aber keine Notwendigkeit, ihr Defizitziel zu ändern, erklärte Finanzminister Bruno Le Maire. "Wir halten an einer positiven Prognose fest, aber wir passen sie an, um die Realität der internationalen Situation, die Spannungen auf dem Energiemarkt und die Schwierigkeiten unserer Handelspartner zu berücksichtigen." Das Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone werde sich nun von geschätzten 2,5 Prozent in diesem Jahr auf ein Prozent im nächsten Jahr abschwächen. Die vorherige Prognose lag bei 1,5 Prozent.

IWF/CHINA - IWF-Chefin Kristalina Georgiewa nimmt China und andere große Gläubiger für die wachsenden Schuldenprobleme von Schwellenländern und Ländern mit niedrigem Einkommen in die Pflicht. "Meine Botschaft an die großen Gläubiger, an China und den privaten Sektor lautet: Je größer Ihr Anteil ist, desto größer ist auch Ihre Verantwortung", sagte Georgiewa auf einer Veranstaltung des Centers for Global Development. Ein Viertel der Schwellenländer und 60 Prozent der einkommensschwachen Länder stünden kurz vor einem Schuldenproblem oder befinden sich bereits in einem.

Von Reuters