Die EU-Finanzminister hatten am Dienstag den Weg für konkrete Maßnahmen gegen Spanien und Portugal freigemacht, weil die Länder nicht konsequent genug gegen ihre Haushaltsdefizite vorgegangen seien. Die EU-Kommission hat jetzt 20 Tage Zeit, um weitere Schritte einzuleiten und Strafen vorzuschlagen - diese wären eine Premiere in der Geschichte des Euro-Stabilitätspaktes. Er erlaubt maximal eine jährliche Neuverschuldung von 3,0 Prozent der Wirtschaftsleistung.
"Ich war niemals ein Anhänger der Austerität", betonte Moscovici. Er denke nicht, dass Sanktionen in jedem Fall die passende Antwort seien.
Demgegenüber hat ifo-Chef Prof. Clemens Fuest für eine harte Gangart gegenüber Defizitsündern plädiert. Sollten die Euro-Länder Verstöße gegen den Stabilitätspakt ungeahndet lassen, bestehe die Gefahr, dass sich die Schuldenaufsicht "lächerlich macht", erklärte Fuest in einem Interview mit BÖRSE ONLINE. Langfristig sei auch die Gemeinschaftswährung in Gefahr, warnte der Ökonom.