Die Gläubiger hätten bereits vernünftige Angebote unterbreitet und dabei frühere Bedingungen abgemildert, betonte Lagarde. EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici forderte die Griechen auf, mit ernsthaften Vorschlägen an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Das Spiel nähert sich seinem Ende. Es bleibt uns nur noch wenig Zeit, um das Schlimmste zu verhindern." Für Montag wurde ein Krisengipfel der Euro-Länder angesetzt.

Die Zeit wird knapp, weil Griechenland schon Ende des Monats das Geld ausgehen könnte. Laut Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem ist es aber undenkbar, dass vor dem 30. Juni eine mögliche Vereinbarung mit Griechenland umgesetzt wird und eine Auszahlung an das Land erfolgt. Sollte es zu einer Vereinbarung kommen, müsste das aktuelle Hilfsprogramm verlängert werden, um Zeit für die Auszahlung zu gewinnen, sagte der Niederländer.

Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis kritisierte, bei den Verhandlungen der Euro-Gruppe habe allein die griechische Seite zur Verantwortung gezogen werden sollen. Es sei aber an allen politisch Verantwortlichen, eine Lösung zu finden.

Am Montag um 19.00 Uhr MESZ sollen die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone über Griechenland beraten. EU-Ratspräsident Donald Tusk erklärte, es müsse dringend auf höchster Ebene über die Lage Griechenlands gesprochen werden. rtr