Weil neben Europa auch das Geschäft in Lateinamerika krankte, verfehlte der italienische Autobauer die Erwartungen von Experten. Im vierten Quartal machte Fiat 931 Millionen Euro bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Das waren zwar fünf Prozent mehr als im Vorjahr - Analysten hatten allerdings über 1,1 Milliarden Euro erwartet. Weil Fiat außerdem die Dividende strich, gaben die Aktien fast vier Prozent nach. Am Nachmittag dürfte der Konzern noch Details zum künftigen Sitz der Zentrale bekannt geben.

    Auch der Ausblick für das laufende Jahr lag unter den Marktprognosen. Zusammen mit der inzwischen komplett übernommenen Tochter Chrysler peilt Fiat rund 3,6 bis 4,0 Milliarden Euro operativen Gewinn an. Experten hatten fast 4,2 Milliarden auf dem Zettel. Der Umsatz soll auf rund 93 Milliarden Euro klettern.

    Auf dem kriselnden Heimatkontinent, zu dem der Konzern auch das Geschäft in Afrika und dem Nahen Osten zählt, verringerte Fiat die Verluste im vierten Quartal zwar von 120 auf 50 Millionen Euro. In Lateinamerika brach der Gewinn aber um über 80 Prozent auf 44 Millionen Euro ein. Dort hatte Fiat im vierten Quartal 15 Prozent weniger Autos verkauft und sogar ein Viertel weniger Umsatz gemacht. Aufwärts ging es lediglich mit dem Gewinn aus Chryslers US-Geschäft und den Luxusmarken Ferrari und Maserati.

     Nach dem Zusammenschluss von Fiat und Chrysler will der Fiat-Verwaltungsrat an diesem Mittwoch über Sitz und Namen des Konzerns entscheiden. Dem Gremium in Turin italienischen und US-Medienberichten zufolge dazu Vorschläge von Firmenchef Sergio Marchionne vor. Dieser soll aus steuerlichen Gründen einen Sitz in Großbritannien anstreben sowie eine Erstnotierung der Aktie an der New Yorker Börse. Außerdem schien ein Firmensitz in den USA oder den Niederlanden im Gespräch. Der Mailänder Börse bliebe nach den Informationen die Zweitnotierung.

dpa-AFX