Gewinnprognosen 2023: Jeder Crash geht vorbei

Minus 4,4 Prozent am Freitag. Minus 3,4 Prozent zur Handelseröffnung am Montag. Minus 19,2 Prozent seit Jahresanfang.

Die aktuellen Performancezahlen des DAX erinnern an den Corona-Crash aus dem Jahr 2020. Nur ist die Lage dieses Mal ernster. Sehr viel ernster.
Städte liegen in Trümmern, fast zwei Millionen Ukrainer sind auf der Flucht. Kreml-Chef Wladimir Putin hat Russlands Atomarsenal in Alarmbereitschaft versetzt. Der Westen reagiert mit Sanktionen, die beinahe täglich verschärft werden. Die geopolitische Lage könnte katastrophaler nicht sein. Insofern ist das Szenario eines ähnlichen Absturzes wie vor zwei Jahren keineswegs ausgeschlossen.

Abgesehen von der Gefahr eines Atomkriegs sind es vor allem die (hoffentlich!) weitaus realistischeren wirtschaftlichen Konsequenzen des Kriegs in der Ukraine, die der Börsenhausse des vergangenen Jahres ein jähes Ende setzen. Die Preise für Öl, Gas und andere Rohstoffe schießen von einem Hoch zum nächsten, was die Inflation anheizt und die Gewinnerwartungen für das Gros der Unternehmen allein wegen der höheren Energiekosten belastet. Ein Importstopp für Öl und Gas aus Russland würde die Preisspirale weiter beschleunigen. US-Außenminister Antony Blinken erklärte, mit allen Verbündeten eine "sehr aktive Diskussion" über ein Einfuhrverbot führen zu wollen, was den Ölpreis zu Wochenbeginn auf den höchsten Stand seit 2008 trieb.

Prognosen für die Zukunft mit noch größeren Unsicherheiten belastet als in Friedenszeiten. Trotzdem hat die Redaktion von BÖRSE ONLINE wie in jedem Frühjahr die Gewinnerwartungen für die 500 wichtigsten börsennotierten Unternehmen in Deutschland unter die Lupe genommen und wagt einen ersten Ausblick auf das Jahr 2023: Jetzt in der neuen Ausgabe von BÖRSE ONLINE.

Weitere Themen im Heft:

• Wir bewegen die Welt
  Ein Hersteller von Lagerhaustechnik und Gabelstaplern überraschte mit guten Zahlen für 2021 und will die Dividende mehr als verdreifachen. Der neue Chef peilt auch für 2022 ein starkes Wachstum bei Umsatz und Gewinn an. (S. 24)
  

• Wunder aus Kalk und Kohle
  Unsere Aktie der Woche: Der Spezialchemiehersteller ist längst mehr als ein schlichter Düngerproduzent. Seine Produktpalette bedient die Agrar-, Pharma- oder Autoindustrie ebenso wie den Lifestyle-Bereich. (S. 26)
  

• Der letzte große Tanz
  Kaum ein anderer Rohstoffinvestor blickt auf eine derart überzeugende Erfolgsbilanz wie Ross Beaty. Mit einem neuen Unternehmen will der Milliardär seine Karriere zu einem krönenden Abschluss bringen. (S. 36)
  

• Satter Preissprung beim Shoppen
  Die hohe Inflation hat 2021 den Gewinn des Unternehmens aus der Handelsbranche deutlich belastet. Der Vorstandschef setzt jedoch etliche Maßnahmen um, um den Profit 2022 kräftig zu steigern. (S. 38)
  

• Zwischen Krieg und Hoffnung
  Die Reisebranche hat sich mit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen wieder erholt. Doch jetzt herrscht Krieg. Welche Titel dennoch ein Kauf sind. (S. 44)