Es hat bei Hochtief geklappt, dann kann es auch bei der Tochter Leighton funktionieren. In seiner Doppelfunktion als CEO bei beiden Bauunternehmen kopiert Marcelino Ferndandez Verdes seine Strategie des Verkaufs von Geschäftsfeldern, die nicht zum Kerngeschäft zählen. Bei Hochtief ist der Prozess fast abgeschlossen. Bei Leighton geht der Umbau zügig voran. Die Australier wollen sich danach verstärkt auf öffentliche Bauprojekte konzentrieren.
Zuletzt meldete die australische Baufirma den Verkauf von John Holland sowie von 50 Prozent des Service-Geschäfts. Der Mittelzufluss von rund 950 Millionen Euro dient dem weiteren Schuldenabbau. Insgesamt ist der Verschuldungsgrad bereits von rund 33 Prozent auf rund 13 Prozent gesunken. Indirekt kommen die Fortschritte bei der Portfoliobereinigung auch den Hochtief-Aktionären und damit auch der spanischen Muttergesellschaft ACS zugute. Zuletzt hatte Hochtief seinen Anteil an den Australiern bis auf 70 Prozent ausgebaut. Gleichzeitig startete Hochtief analog zum Vorjahresprogramm im November 2014 ein neues Aktienrückkaufprogramm.
Bis Ende 2015 will Hochtief über die Börse 6,92 Millionen eigene Aktien zurückkaufen. Läuft der Rückkauf nach dem selben Muster wie der vorangegangene, werden die Wertpapiere eingezogen. Damit weitet der spanische Großaktionär ACS seinen Anteil an den Hochtief-Aktien von aktuell 61 Prozent aus.
Auf Seite 2: Leighton positiver Treiber für Hochtief-Aktie
Für die Analysten von Bankhaus Lampe ist Leighton der positive Treiber für die Hochtief-Aktie. Nach dem Umbau konzentriert sich das Geschäft auf Bau, Minen und öffentliche Aufträge mit dem Ziel, die Margen und den Cash-Flow weiter zu steigern. Die Gewinnanteile für die Hochtief-Aktionäre steigen, was sich auch zur Freude von ACS bei der Dividende bemerkbar machen dürfte. Positiv wird auch die sinkende Verschuldung gewertet. Das Kursziel der Analysten lautet deshalb 70 Euro.
Davon ist die Aktie aktuell weit entfernt. Zuletzt notierte sie im März 2014 auf diesem Niveau. Das zeigt, dass das Ziel ist zumindest nicht unrealistisch. Spekulative Anleger können mit dem Optionsschein auf Hochtief setzen. Zum einen reduziert das Aktienrückkaufprogramm auch in turbulenten Zeiten, das Risiko von hohen Kursrücksetzern, zum anderen sollte die Verknappung der Hochtief-Aktien kurstreibend wirken. Und ein möglicher Joker könnte auch die Fusion mit Leighton sein, die stille Reserven bei Hochtief heben würde.
Auf Seite 3: Der Optionsschein im Detail
Stand 7. Januar 16.00 Uhr
Basiswert Hochtief
Produkt Klassischer Call
WKN / ISIN HY57KX / DE000HY57KX1
Emittent HypoVereinsbank
Letzter Handel an der Börse 16.12.2015
Basispreis 54,00 Euro
Bezugsverhältnis 0,1
Omega 4,6
Break Even 61,45 Euro
Aufgeld 6,94 %
Innerer Wert 0,34 Euro
Spread 1,33 %