Deutschland hat zum 1.7. die EU-Ratspräsidentschaft übernommen. Die Bundesumweltministerin fordert, dass der Neustart nach Covid-19 mit einem umwelt- und klimaschutzverträglichen Umbau der Wirtschaft einhergehen muss. Deshalb wird Deutschland den Schwerpunkt auf die Umweltpolitik und den "Green Deal" der EU-Kommission unterstützen, schreibt die DZ Bank in einer aktuellen Publikation.

Wie es darin weiter heißt, muss bei weltweit steigendem Energiebedarf und gleichzeitiger Verknappung fossiler Energieträger Energie künftig effizienter erzeugt (alternative Energien), übertragen (hoher Wirkungsgrad) und genutzt werden (Internet der Dinge (IoT), Auto, Beleuchtung, Telekommunikation). Die Halbleitertechnologie zeichne sich dabei dadurch aus, dass sie weniger Energie benötigt, um denselben oder einen verbesserten Effekt hinsichtlich Produktqualität und -quantität, Verfügbarkeit, Komfort und Bedienerfreundlichkeit zu erzielen.

Der weltweite Halbleiterumsatz dürfte 2020 - Covid-19 - bedingt vermutlich um fünf bis fünfzehn Prozent gegenüber 2019 schrumpfen. Mit Blick auf 2021 geht die DZ Bank davon aus, dass sich die Situation wieder normalisiert und sich die Nachfrage deutlich erholen wird. Auffällig sei, dass die Halbleiterproduzenten schon jetzt umfangreiche Investitionen in neue Technologien, Materialien und Applikationen tätigten und überall sei Energieeffizienz das dominierende Thema.

Die zuständigen Analysten angesichts des skizzierten Umfelds aus dem beobachteten Branchen-Anlageuniversum jene Wachstumsunternehmen aus dem Halbleitersegment näher angesehen, bei denen Energieeffizienz eine entscheidende Rolle einnimmt und die 2021 alle wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren sollten. BÖRSE ONLINE berichtet nachfolgend, wie die DZ Bank dieses Sextett aus Anlegersicht beurteilt und auf welche Werte sich die jeweils drei Kaufen und drei Halte-Empfehlungen beziehen.

Elmos-Aktie



Zum Halbleiter-Branchenvertreter Elmos Semiconductor heißt es von Seiten der DZ Bank, weltweit hätten Automobilhersteller den CO2 Flottenausstoß von 2014 bis 2019 um durchschnittlich 22g/km gesenkt. Über 50 Prozent dürfte durch Halbleiterlösungen in der Elektronik ermöglicht worden sein.

Elmos-Chips reduzierten den Energieverbrauch mit unterschiedlichen Automotive-Komponenten (zum Beispiel Powermanagement für den Antriebsstrang, Effiziente LED- Beleuchtung, Hocheffiziente Motorsteuerung für Klimaanlagen und Kühlung (Aerodynamikoptimierung, Sensoren für automatisches Licht, Effiziente DC-DC Konverter).

Elmos habe eine führende Marktposition als Hersteller für Automobilelektronik und beliefere hunderte Kunden (inklusive alle großen Automobilzulieferer). 85 Prozent des Umsatzes entfalle auf die Autoindustrie. Auf den Industrie- und Konsumgüterbereich sowie die Medizintechnik seien 2019 rund 15 Prozent entfallen. Das Halbleiter-Kerngeschäft mit den Business Lines "Sensors", "Smart Control" und "Smart Solutions" werde weiter (Schwerpunkt Auto) ausgebaut.

Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie könnten noch nicht quantifiziert werden. Die 2020er-Prognose werde daher zu gegebener Zeit aktualisiert. Im Jahresverlauf zeichneten sich stärkere Beeinträchtigungen der Geschäftsentwicklung ab. Daher seien operative kostensenkende Maßnahmen (wie Kurzarbeit) eingeleitet worden. Für das zweite Quartal 2002 werde ein Umsatz von 55 bis 60 Millionen Euro und eine EBIT-Marge von ein bis sechs Prozent erwartet.

Die Visibilität bei diesem Titel sei eingeschränkt. Die Analysten ließen zuletzt aber die Schätzungen für 2020 und die Folgejahre unverändert. Elmos habe genügend finanzielle Solidität, um den zu erwartenden Nachfrageeinbruch in diesem Jahr gut zu überstehen. Auf Basis einer abgezinsten Cashflow-Berechnungsmethode ergebe sich unverändert ein fairer Wert von 19,10 Euro und als Anlageurteil eine Halteempfehlung.

Wie die Entwicklung im 2. Halbjahr 2020 verlaufen werde, bleibe unsicher. Finanziell sei Elmos nach dem SMI-Verkauf 2019 gerüstet. Zugute komme Elmos die Beendigung der Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS zum 30.06.2020, wie auch die Fablite-Strategie. Sie ermögliche variabel die Waferproduktion der Marktnachfrage anzupassen, ohne die Auslastung in Dortmund anzutasten.

Charttechnik

Der Aktienkurs von Elmos Semiconductor tritt seit April 2017 letztlich unter dem Strich nur auf der Stelle. Die Kurse bewegten sich in dieser Zeit zwischen 15,52 Euro und 32,10 Euro. Erst bei einem Ausbruch aus dieser Spanne nach oben oder nach unten ergeben sich nachhaltig neue Chartsignale.

Profil

Elmos ist entwickelt, produziert und vertreibt Mixed-Signal-Halbleiter und Sensoren vornehmlich für den Einsatz im Auto (Umsatzanteil rund 85 Prozent). Die Elmos-Komponenten kommunizieren, messen, regeln sowie steuern Sicherheits-, Komfort-, Antriebs- und Netzwerkfunktionen. 15 Prozent des Umsatzes wird mit Kunden aus der Medizin, der Industrie und dem Konsumgüter-bereich generiert. Das Produktportfolio ist in Geschäftsfelder gegliedert, die kundenspezifische Halbleiter (ASICs) und applikationsspezifische Chips (ASSPs) vermarkten. Elmos ist bei Sensoren für Ultraschall, Sensorauswertung, Drucksensorik und optischen Sensoren sehr stark positioniert.

Jenoptik-Aktie



Zu Jenoptik, einem Technologielieferanten für Systeme zur Herstellung effizienterer Halbleiterchips schreibt die DZ Bank, den Energieverbrauch zu senken und Ressourcen zu schonen sei zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. Jenoptik biete verschiedene Systeme und Produkte an, die zur Verbesserung der Energieeffizienz und Ressourcenschonung beitragen würden. Hierzu zählten unter anderem im Halbleiterbereich effizienteste Diodenlaser-Lichtquellen mit einem Wirkungsgrad von bis zu 70 Prozent sowie auch optische Systeme und Komponenten für die Informations- und Datenübertragung und die Halbleiterfertigung.

Jenoptik habe ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den negativen Effekten aus der Covid-19-Pandemie zu begegnen. Aufgrund von strukturellen Aspekten und wegen Covid-19 zeige sich insbesondere im Automobilbereich eine anhaltende Investitionszurückhaltung, was sich negativ bei Jenoptik niederschlage. Gleichzeitig zeige sich das ertragsstarke Halbleiterzuliefergeschäft wenig betroffen und entwickele sich weitgehend stabil. Die DZ Bank geht davon aus, dass Jenoptik trotz der Covid-19-Pandemie seine bisherige Strategie konsequent weiter fortsetzen wird.

Die Gesellschaft gehe davon aus, die durchschnittliche Markterwartung für den Umsatz von rund 800 Millionen Euro und für die EBITDA-Marge von rund 14,3 Prozent im Jahr 2020, die zum Zeitpunkt der Erstellung des Erstquartalsberichtes bestand, erfüllen zu können. Für das laufende zweite Quartal rechne das Management mit weiteren Einbußen bei Umsatz und Ergebnis aufgrund von Covid-19, wobei insbesondere die autonahen Bereiche betroffen seien. Jenoptik gehe davon aus, dass die 2. Jahreshälfte stärker ausfallen werde als die erste.

Im Rahmen einer abgezinsten Cashflow-Bewertung haben die Analysten einen fairen Wert von 21,00 Euro je Aktie ermittelt und als Anlageurteil Halten bestätigt. Auch wenn Jenoptik wegen Covid-19 Belastungen hinnehmen müsse, erwartet man die Fortführung der bisherigen Strategie 2022. Ziel sei es, einen modernen Photonik-Hightech-Konzern zu schaffen, mit einem internationaleren Profil und effizienteren Strukturen. Die geplante Dividendenzahlung wertet man positiv. Möglicherweise ergäben sich in dem aktuellen Umfeld Übernahmechancen, die Jenoptik aufgrund der soliden finanziellen Situation nutzen kann.

Charttechnik

Eine im Verlauf des Jahres 2009 aufgenommen Hause konnten die Anteilsscheine von Jenoptik ab Mitte 2018 nicht mehr weiter fortsetzen. Vielmehr ging es seitdem nach unten mit den Notierungen. Von dem während der allgemeinen Coronavirus-Baisse aufgestellten Zwischentief hat sich der Wert zwar wieder klar abgesetzt, der mittelfristige Abwärtstrend ist aber nach wie vor intakt.

Profil

Jenoptik ist ein integrierter Technologiekonzern mit den Kernkompetenzen auf den Gebieten Photonik und Mechatronik. Die Gesellschaft fertigt und vertreibt optische, opto-elektronische sowie mechatronische OEM- und Standardkomponenten, Module sowie Systeme. Die Geschäftsaktivitäten untergliedern sich in die 4 Segmente Light & Optics (OEM-Geschäft), Light & Production (B2B-Geschäft), Light & Safety (B2GGeschäft) sowie Vincorion (Mechatronik, eigenständige Marke). Wichtige Zielmärkte sind insbesondere die Automobilindustrie und die Halbleiterindustrie. Zentrales Element der Strategie 2022 ist die weitere Fokussierung auf die Kernkompetenz rund um die Optik und Photonik. Jenoptik erwirtschaftete im Jahr 2019 mit rund 4.100 Mitarbeitern Erlöse von rund 855 Millionen Euro bei einem EBTIDA von 134 Millionen Euro.

Infineon-Aktie



Zu Infineon erklärt die DZ Bank, das DAX-Mitglied halte mit seinen energieeffizienten Leistungshalbleitern weltweit die Nr. 1 Position. Leistungshalbleiter würden helfen, Energie effizienter zu gewinnen, zu übertragen und zu nutzen. Die Halbleiter kommen demnach bei der Erzeugung von Strom aus Solar- und Windanlagen zum Einsatz und sorgten für eine möglichst verlustarme Energieübertragung. Autos, Züge, Industrieanlagen, Konsumelektronik und Haushaltsgeräte benötigten weniger Energie.

Infineon produziere Halbleiter- und Systemlösungen, welche die Segmente Energieeffizienz, Mobilität, Interet of Things und Big Data sowie Sicherheit adressierten. Das Unternehmen halte starke Marktpositionen in den strukturell wachsenden Märkten Automotive, Industrie und Sicherheit. Mit der Cypress-Übernahme hat die Gesellschaft ihre Systemkompetenz in den verschiedenen Märkten ausgebaut.

Das größte Segment Automotive sei am meisten von der Pandemie betroffen. Obwohl fast alle Autohersteller ihre Produktion wiederaufnähmen, dürfte sie sich generell auf niedrigem Niveau bewegen. Mit Cypress erweitere Infineon sein Produktportfolio komplementär und gewinne weitere Marktanteile. Einschließlich Cypress würden für 2020 ein Umsatz von rund 8,4 Milliarden Euro und eine Segmentergebnis-Marge von zwölf Prozent erwartet. Die Cypress-Bereiche würden auf die Infineon-Segmente aufgeteilt und dort ab dem dritten Quartal bilanziert.

Mit der Cypress-Übernahme erweitere Infineon das Produktportfolio komplementär und gewinnt Marktanteile hinzu. Mit Cypress stärke man sein Kerngeschäft aus Leistungshalbleitern, Sensoren und Sicherheitscontrollern. Cypress verfüge über ein umfassendes Portfolio an Mikrocontrollern und Komponenten für die Datenübertragung sowie über die passende Software. Noch belasteten Infineon hohe Leerstandkosten. Stärkere Erholungsansätze seien ab 2021 denkbar.

Die DZ Bank schätzt die mittel- und langfristigen Aussichten von Infineon wegen der zukunftsweisenden Ausrichtung auf Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit positiv ein. Kurzfristig sieht man nach der starken Kurserholung (inklusive der Kapitalerhöhung im Volumen von über eine Milliarde Euro) aber wenig Kursspielraum. Den fairen Wert beziffert man unverändert auf 20,00 Euro und das Anlageurteil mit Halten.

Charttechnik

Per Saldo war mit den Aktien von Infineon zumindest für Langfrist-Anleger kein Geld zu verdienen. Im Soge der allgemeinen Coronavirus-Baisse sackte auch dieser Titel stark ab, den erlittenen Einbruch hat man aber fast wieder wettgemacht. Um das Chartbild aber deutlich zu verbessern, wäre es wichtig, das bisherige Jahreshoch von 22,855 Euro vom 13. Februar zu überwinden.

Profil

Infineon ist ein international führender Anbieter von Halbleiterlösungen. Mit rund 41.400 Beschäftigten wurde im Geschäftsjahr 2019 (30.9.) ein Umsatz von 8,0 Milliarden Euro erzielt. Das Produktportfolio ist auf die strukturellen Wachstumsthemen Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit zukunftsweisend aufgestellt. Das Unternehmen hält in allen Segmenten führende Marktpositionen. Mit der Übernahme der US-amerikanischen Cypress Semiconductor Corporation im April 2020 gehört Infineon zu den zehn größten Halbleiterunternehmen weltweit.

Süss Microtec-Aktie



Zum Halbleiter-Ausrüster Süss Microtec hält die DZ Bank fest, dass die hergestellten Anlagen als umweltfreundlich und energieeffizient gelten. So erhöhe das UV-LED-Lampenhauskonzept für Mask Aligner die Lebensdauer um ein Vielfaches gegenüber der zuvor verwendeten Quecksilberdampflampe. Im Produktionsprozess entfielen zeit- und energieintensiven Aufwärm- und Abkühlphasen und der Energieverbrauch sinke deutlich.

Auch die Anlagen zur Fotomaskenbearbeitung (MaskTrack Pro) erfüllten wichtige Kriterien der Lithografie-Roadmap. Sie verlängerten die Lebenszeit der Fotomaske, erhöhten die Betriebszeit des Scanners, reduzierten die Betriebskosten und verbesserten die Ausbeute.

Süss entwickele Anlagen für die Herstellung von Mikroelektronik und - systemtechnik und konzentriere sich auf Nischenmärkte (unter anderem MEMS, Advanced Packaging, 3-D-Integration, LED) mit langfristig hohem Wachstumspotenzial. Die Anlagen kämen in der Halbleiterproduktion, der Mikrosystemtechnik und der Optoelektronik zum Einsatz. Das Portfolio umfasse ein breites Spektrum an Produkten und Lösungen für die Bereiche Lithografie, Wafer-Bonding, Fotomaskenreinigung und mikrooptische Komponenten.

Für das zweite Quartal 2020 erwarte Süss einen Auftragseingang in der Größenordnung von 86-91 Millionen Euro, was deutlich über dem Durchschnittswert der letzten drei Quartale von rund 65 Millionen Euro liege. Das Kerngeschäft Lithographie (Umsatzanteil 2019: 55 Prozent) profitiere von der Nachfrage nach Telekommunikationsausrüstung und dem Breitband-Ausbau (5G).

Die DZ Bank stuft Süss als gut aufgestellt ein. Die Gesellschaft profitiere unter anderem von den Trends hin zur Digitalisierung, drahtlosen Kommunikation, Internet of Things, Mobilität, Autonomen Fahren oder der Künstlichen Intelligenz. Der überraschend starke Ordereingang hat die Analysten dazu veranlasst, die Schätzungen ab 2020 zu erhöhen. Zudem sollte sich die Ergebnisqualität verbessern.

Nach der erwähnten Auftragsflut habe sich der faire Wert von 11,30 Euro auf 17,70 Euro erhöht. Die Aktie sei trotz des starken Kursanstiegs recht günstig bewertet. Das überrasche angesichts der starken technologischen Kompetenz des Unternehmens, das in strukturell wachsenden Märkten agiere. Die Ergebnisqualität sollte deutlich verbessert werden. Das Anlageurteil lautet daher weiterhin Kaufen.

Charttechnik

Der Aktienkurs von Süss Microtec notiert aktuell nicht höher als bereits im Jahr 1999. Trotzdem gibt es charttechnisch betrachtet einen Hoffnungsschimmer. Denn mit einem Sprung auf neue Zwischenhochs ist es dem Titel gelungen, einen bisher seit Anfang 2018 bestehenden Abwärtstrend zu knacken. Das eröffnet die Chance auf ein Heranlaufen an das Zwischenhoch von 19,74 Euro vom Januar 2018.

Profil

Süss Microtec ist ein führender Hersteller von Anlagen- und Prozesslösungen für die Mikrostrukturierung in der Halbleiterindustrie sowie verwandten Märkten und deckt komplexe Schritte in der Halbleiterfertigung ab. Die Lösungen werden in verschiedenen Märkten und Industrieanwendungen (z. B. zur Herstellung von Speicherchips, Mobiltelefonkameras, Reifendrucksensoren) eingesetzt. Zudem werden Spezialmärkte (Aufbau- und Verbindungstechnik von Mikrochips für Anwendungen in der Chipfertigung, der Telekommunikation, der optischen Datenübertragung) bedient.

Dialog Semiconductor-Aktie



Den Schwerpunkt des Produktportfolios bei Dialog Semiconductor bilden laut DZ Bank energieeffiziente Halbleiterkomponenten. Die energiesparenden Technologien lieferten hohe Effizienz und bereicherten zudem das Nutzungserlebnis (Benutzerfreundlichkeit / "user experience") des Kunden durch eine verlängerte Batterielaufzeit und einen beschleunigten Ladeprozess für mobile Geräte, um die damit verbundene Belastung der Umwelt zu reduzieren.

Das Unternehmen liefere hochintegrierte standardisierte (ASSP) und kundenspezifische (ASIC) Mixed-Signal-ICs, die für den Einsatz in Anwendungen für personalisierte, tragbare und mobile Geräte, das Internet der Dinge (IoT), Solid State Lighting (SSL) sowie Smart-Home und automobile Anwendungen optimiert seien. Wichtigster Kunde sei Apple. Die Diversifizierung des Produkt- und Kundenportfolios habe hohe Priorität. Das Geschäftsmodell sei "fabless". Das heißt, die Chips werden von Fertigungspartnern (TSMC) produziert.

Für das zweite Quartal 2020 habe Dialog seine Prognose erhöht. Man rechne nun mit Umsätzen in der Größenordnung von 290 bis 305 Millionen Dollar nach zuvor 260 bis 290 Millionen Dollar, da die Nachfrage nach Tablets, Notebooks und tragbaren Produkten (wearables) stärker als erwartet verlaufen sei. Die bereinigte Bruttomarge solle über der vom ersten Quartal (50,4 Prozent) liegen. Die Designin-Dynamik halte beim größten Kunden für die Entwicklung und Lieferung einer Reihe von integrierten Mixed-Signal-Schaltungen an. Erste Umsätze dürften in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 anfallen.

Die DZ Bank hält Dialog Semiconductor mittel und längerfristig mit dem auf energieeffizienten Halbleiter-Komponenten basierenden Produktportfolio. für gut aufgestellt. Aussichtsreich seien die Batterie-Managementsysteme. Durch die Adesto-Übernahme werde die Präsenz im industriellen Internet of Things-Markt mit Connectivity-Produkten (für die Automation von Gebäuden und industriellen Prozessen optimiert) erweitert und verstärkt.

Das Unternehmen erweitere das energieeffiziente Mixed-Signal-Produktportfolio in den Bereichen Internet of Things, Industrie, Automobil, Computing. Wegen des starken Produktportfolios und zu erwartenden Nachholeffekten habe man die Schätzungen ab 2021 und für die Folgejahre erhöht und einen fairen Wert von 50,00 Euro nach bisher 41,00 Euro ermittelt. Die Kaufempfehlung bestätigen die Analysten.

Charttechnik

Beim Aktienkurs von Dialog Semiconductor geht es traditionell recht volatil zu. Auch in den vergangenen Jahren war das Kursgeschehen von einem häufigen Auf und Ab geprägt. In diesem Jahr bewegten sich die Notierungen bisher zwischen 18,16 Euro und 48,10 Euro. Das alleine schon bestätigt wie volatil und damit wie wenig greifbar auch charttechnisch gesehen dieser Titel ist.

Profil

Dialog Semiconductor liefert hochintegrierte standardisierte (ASSP) sowie kundenspezifische (ASIC) Mixed-Signal-ICs, die für den Einsatz in Smartphones, Tablets, Internet of Things, LED Solid-State Lighting (SSL) sowie Smart-Home Anwendungen optimiert sind. Die entwickelten energiesparenden Technologien (inkl. des DC-DC Configurable Power Management Systems), liefern hohe Effizienz und bereichern das Nutzungserlebnis des Kunden durch eine verlängerte Batterielaufzeit und einen beschleunigten Ladeprozess für mobile Geräte. Zum Portfolio gehören auch Audio, Bluetooth^(R) Low-Energy, RapidCharge(TM), AC/DC-Spannungswandler und Multi-Touch.


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Aixtron-Aktie



Bei Aixtron ermöglichen die produzierten Anlagen zur Herstellung von Verbindungshalbleitern und Nanomaterialien laut DZ Bank den Kunden vor allem in den Segmenten Optoelektronik und Leistungselektronik, energieeffiziente Produkte (Komponenten für Elektrofahrzeuge, kompakte Netzteile, Rechenzentren oder die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen) herzustellen. OLED-Displays, die auf den OVPD-Anlagen der Tochtergesellschaft APEVA produziert werden könnten, zielten auf den Ersatz der LCD-Bildschirmtechnik durch Energieeffizienz mit besserer Leuchtkraft, Kontrast, Farbtreue und Auflösung.

Aixtron profitiere von der Nachfrage nach MOCVD-Anlagen (Metallorganische chemische Gasphasenabscheidung) zur Produktion von VCSEL-Oberflächenemittern (zum Beispiel für die Gesichtserkennung) und anderen Laser-Anwendungen (optische Datenübertragung durch Glasfaserkabel). Mittelfristig eröffne die Verbreitung von Leistungsbauelementen mit neuen Materialien (Siliziumkarbid, Galliumnitrid) großes Potenzial.

Bei einem unterstellten Wechselkurs von 1,20 USD/EUR für 2020 prognostiziere Aixtron (inklusive Tochtergesellschaft APEVA) folgendes: Umsatz: 260 - 300 Millionen Euro (DZ Bank-Schätzung: 280 Millionen Euro) / Bruttomarge: 40 Prozent (DZ-Bank-Schätzung: 40 Prozent), EBIT-Marge: 10-15 Prozent / DZ-Bank-Schätzung: 14,2 Prozent), Aufträge: 260-300 Millionen Euro DZ Bank-Schätzung: 280 Millionen Euro).

Der OLED-Qualifikationsprozess (APEVA) bei dem Großkunden mache Fortschritte. Sollte der erhoffte Auftrag nicht erfolgen, sei eine Schließung denkbar. In den sonstigen Bereichen (Mikro-LEDs / Laser / Leistungselektronik) sei die Nachfrage solide.

2020 sollte trotz Covid-19 recht solide ausfallen. Ab 2021 dürfte sich das Wachstum nach Einschätzung der Analysten dann beschleunigen. Die Zielmärkte (unter anderem Ausbau des 5G Netzes, Elektromobilität, optische Datenübertragung) stünden vor einem Wachstumsschub. Die DZ Bank hat die Schätzungen ab 2021 erhöht und im Zuge einer bestätigten Kaufempfehlung einen neuen fairen Wert von 13 Euro nach bisher 11,50 Euro ermittelt.

Aixtron habe eine gute Marktposition in der an Bedeutung zunehmenden Leistungs- und Optoelektronik. Die Anlagen beider Segmente ermöglichten einen effizienten Energieverbrauch und hätten gute Wachstumschancen. Die Fundamentaldaten (Eigenkapital-Quote 82 Prozent / freier Cashflow positiv / keine Bankverbindlichkeiten / liquide Mittel 300,8 Millionen Euro per 31.03.20) sprächen für sich.

Charttechnik

Mit keinem klaren langfristigen Auf- oder Abwärtstrend kann leider auch Aixtron nicht aufwarten. Das bestätigt den Eindruck, dass deutsche Halbleiteraktien vor allem als volatil einzustufen sind. Bei Aixtron bewegten sich die Kurse in der vergangenen beiden Jahren in einer Bandbreite von 6,26 Euro bis 12,91 Euro. Die Chance auf eine Rückeroberung der oberen Begrenzung dieser Spanne besteht dann, wenn es gelingen sollte, das in greifbare Nähe gerückte Jahreshoch von 11,46 Euro zu überwinden.

Profil

Als Technologieführer komplexer Depositionsverfahren fokussiert sich Aixtron auf die Entwicklung, Herstellung, den Vertrieb und die Wartung von Anlagen zur Dünnschicht-Abscheidung komplexer Materialien über den MOCVD-Prozess. Mit diesen Anlagen werden leistungsstarke Bauelemente für elektronische und optoelektronische Anwendungen auf Basis von Verbindungs- oder organischen Halbleitermaterialien hergestellt. Diese Bauelemente werden in Anwendungen, Technologien und Industrien eingesetzt (z. B. Laser, LED- / Displaytechnologien, Leistungselektronik auf Basis von SiC- und GaN-Bauelementen, Kommunikation, Signal- und Lichttechnik).