Es werde momentan mit neuen Krediten in Höhe von mindestens 95 Milliarden Euro kalkuliert, sagten mehrere davon. Zuletzt waren intern noch mindestens 80 Milliarden Euro für nötig gehalten worden.

Das Bundesfinanzministerium wollte sich nicht zu den Zahlen äußern. Nächsten Mittwoch sind der Entwurf für den Haushalt 2021 sowie die mittelfristige Finanzplanung bis 2024 im Kabinett.

Scholz hatte zuletzt für 2021 davon gesprochen, dass wegen der Folgen der Coronavirus-Pandemie weiterhin eine "erhebliche Neuverschuldung" nötig sein werde. Der SPD-Kanzlerkandidat wird mit der sich jetzt abzeichnenden Größenordnung erneut eine Ausnahmeregelung von der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse anwenden müssen.

Das musste Scholz dieses Jahr bereits zwei Mal machen. Denn die Neuverschuldung summiert sich 2020 auf die Rekordsumme von rund 218 Milliarden Euro. Deutschland droht dieses Jahr wegen der Corona-Krise die schwerste Rezession der Nachkriegszeit. 2022 will Scholz nach Möglichkeit die Vorgaben der Schuldenbremse wieder einhalten.

rtr