Das ging schnell. Am Mittwoch startete die neue KfW-Förderung für energieeffiziente Neubauten. Nur nach wenigen Stunden wurde das Ganze wieder gestoppt. Die Mittel waren direkt wieder ausgeschöpft. Von Simone Gröneweg

Eine Milliarde Euro hatte der Bund für die KfW-Förderung von energieeffizienten Neubauten zur Verfügung gestellt. Das Interesse daran war groß. Zu groß. Nach wenigen Stunden konnte die staatliche Förderbank KfW am Mittwoch keine Anträge mehr entgegennehmen. Die Mittel waren komplett ausgeschöpft. Bereits gegen Mittag hieß es auf der Internetseite der Bank: "Bitte stellen Sie keinen neuen Antrag mehr." Und das, obwohl das Wirtschaftsministerium die Sätze gegenüber dem Vorgängerprogramm schon halbiert hatte. Schließlich wollte man möglichst viele Anträge erfüllen.

Das ist eine bittere Nachricht für alle, die ein Haus bauen möchten. Es bedeutet, dass Förderanträge für die Effizienzhaus-Stufe 40 nicht mehr möglich sind. Ein schwacher Trost: Bereits zugesagte Kredite sind nicht von dem Stopp betroffen.

Angesichts höherer Bauzinsen und steigender Baukosten hätten sich sicherlich weitere Bauherren über diesen Zuschuss gefreut. "Dass die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) heute die Wiederaufnahme des Förderprogramms für Neubauten nach der Effizienzhaus-Stufe 40 bereits nach wenigen Stunden stoppen musste, ist für unsere Kundinnen und Kunden schwer nachvollziehbar", sagte Jörg Utecht, Vorstand der Interhyp Gruppe - einem Baufinanzierungsvermittler. Durch die Deckelung der Förderung auf eine Milliarde Euro sei ein Run auf diese heraufbeschworen worden, der absehbar viele Menschen verunsichere. Als Debakel mit Ansage, bezeichnete der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen den kurzfristigen Stopp.

Schon im Januar hatte die Bundesregierung die Förderung wegen einer Antragsflut gestoppt und für heftige Diskussionen gesorgt. Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) hatte einige Zeit später angekündigt, dass die Förderung mit dem Standard 40 fortgesetzt würde.

Am Donnerstag soll es nun nach Angaben des Wirtschaftsministeriums ein Nachfolgeprogramm für den Bau von sogenannten EH-40-Häusern mit allerdings deutlich verschärften Bedingungen geben. Dabei ist wohl keine finanzielle Deckelung vorgesehen, aber eine Antragsfrist bis zum Jahresende. Ob es einen ähnlichen Ansturm auf das neue Programm gibt, gilt angesichts der deutlich schärferen Vorgaben als offen. Ab Januar nächsten Jahres ist dann als dritter Schritt die die Neuausrichtung der Neubauförderung mit dem Titel "Klimafreundliches Bauen" vorgesehen.