Der Bitcoin und viele Altcoins haben sich in dieser Woche deutlich von ihren Korrekturtiefs erholen können. Bei Branchenbeobachtern wächst daher die Zuversicht, dass nach dem brutalen Crash im ersten Halbjahr nun das Schlimmste überstanden sei.
Für JP Morgan-Analyst Kenneth Worthington sieht es so aus, als hätte der Kryptomarkt einen Boden gefunden. In einer aktuellen Studie identifiziert er dafür vor allem zwei Faktoren: Die bevorstehende Fusion des Ethereum-Mainnets mit dem Proof-of-Stake-System von Beacon Chain ("Merge") und die Tatsache, dass die Pleite des Stablecoin-Projekts Terra im Mai nicht noch wesentlich größere Kreise gezogen hat. Mike Novogratz, CEO und Gründer der Kryptobank Galaxy Digital, sieht es ähnlich. Mit neuen Hiobsbotschaften wegen Pleiten und Zwangsliquidierungen weiterer Kryptoprojekte rechnet er nicht. Nun brauche der Kryptomarkt aber wieder neue Energie - sprich: Kapitalzuflüsse.
Zunächst wirkt dabei die etwas weniger gestiegene US-Inflationsrate im Juli wie ein Katalysator. Während die Nervosität der Anleger im Vorfeld für Kursverluste gesorgt hatte, ging es im Anschluss wieder spürbar aufwärts. Der Bitcoin hat dabei die 24.000-Dollar-Marke zurückerobert und Ethereum bei rund 1.840 Dollar sogar den höchsten Stand seit Anfang Juni markiert.
Der große Einfluss makroökonomischer Faktoren und die Korrelation mit dem US-Aktienmarkt dürfte kurz- und mittelfristig weiterhin für hohe Volatilität bei Bitcoin und Co sorgen. Grundsätzlich stimmt die Richtung aber endlich wieder.
INVESTOR-INFO
Coinbase
Comeback läuft, aber …
Der Kryptobörsenbetreiber Coinbase hat im zweiten Quartal große Einbußen im operativen Geschäft und einen Milliardenverlust erlitten. Mit Blick auf den Crash am Kryptomarkt ist das keine allzu große Überraschung. Es offenbart aber die hohe Abhängigkeit des Geschäftsmodells von den Handelsgebühren im Privatkundengeschäft. Womöglich hat die Aktie auch deshalb so euphorisch auf die Bekanntgabe einer Kooperation mit dem weltgrößten Vermögensverwalter Blackrock in der Vorwoche reagiert. Zwar konnte sich der Kurs dadurch zuletzt deutlich von seinen Tiefs absetzen, der Weg zurück nach oben wird aber kein leichter.
21Shares Krypto Basket ETP
Fünf Top-Coins in einem
Die jüngste Gegenbewegung am Kryptomarkt lockt derzeit viele Schnäppchenjäger an, die auf eine Fortsetzung der jüngsten Aufwärtsbewegung setzen wollen. Für risikofreudige Anleger, die dabei nicht direkt an einer Kryptobörse in einzelne Coins investieren wollen, bietet der Krypto Basket Index ETP, emittiert von 21Shares, eine bequeme Möglichkeit, mit einem einzigen Finanzprodukt auf fünf Top-Coins zu setzen. Im Index enthalten sind neben Bitcoin und Ethereum noch Polkadot, Solana und Binance Coin (BNB). Anleger tragen hier neben dem Risiko von Kursverlusten bei den Indexwerten auch ein Emittentenrisiko.