Spätestens seit dem verlustreichen Börsensommer sind vorsichtige Investoren alarmiert. Die Phase der robusten Aufwärtsbewegung an den Märkten dürfte ihren Höhepunkt überschritten haben. Sie suchen daher nach Investmentvehikeln, die trotz volatiler Zeiten stabile Erträge versprechen. In der Vergangenheit ließen sich schwankende Aktienkurse mit Anleihen zumindest teilweise absichern. Doch mittlerweile werfen Bonds mit guter Bonität kaum noch Rendite ab. Auch löst sich die gegensätzliche Korrelation zu Aktien immer mehr auf. Sollten eines Tages die Zinsen wieder steigen, drohen nicht nur bei Aktien, sondern auch bei Bonds Kursverluste. "Das Potenzial von Anleihen ist ausgereizt", so Ufuk Boydak, Manager des von der Investmentboutique Loys AG aufgelegten Loys Global L/S.

Der Fonds verzichtet im Gegensatz zu traditionellen Mischfonds daher ganz auf die Anlageklasse Anleihen und setzt ausschließlich auf Aktien. Seine Einzelwetten auf steigende Kurse - Long-Positionen - sichert er jedoch durch Short-Positionen auf Indizes wie den DAX oder den französischen CAC 40 ab. Grundsätzlich kann die Nettoaktienanlage des Fonds zwischen zehn und 60 Prozent der Mittel betragen. Derzeit beträgt die Nettoaktienquote für Europa 25,5 Prozent, für Asien knapp vier und für die USA 2,8 Prozent. Um die Risiken zusätzlich zu senken, werden alle Fremdwährungsengagements in Euro abgesichert.

"Wir wollen eine jährliche Rendite von drei bis sechs Prozent erzielen", erklärt Boydak. Bislang hat der im Dezember 2011 an den Start gegangene Fonds sein Ziel nicht nur erfüllt, sondern auch den Vergleichsindex abgehängt. Auch dieses Jahr schneidet er besser ab. Seit Anfang Januar bringt er es auf ein Plus von knapp sieben Prozent, der MSCI Welt verzeichnet dagegen ein Minus von zwei Prozent. Die spezielle Stärke des Fonds hat sich insbesondere im August gezeigt. Der Loys Global L/S gab gerade mal 0,2 Prozent ab, der DAX verlor dagegen elf Prozent. Auch die Vorgabe, den maximalen Verlust unter fünf Prozent zu halten, hat der Manager bislang nicht verfehlt.

Klare Kurszielvorgabe



Bei der Bestückung des aus bis zu 70 Aktien bestehenden Portfolios konzentriert sich Boydak auf Papiere von Unternehmen, die eine signifikante Abwertung zu ihrem inneren Wert aufweisen. Die Vorgabe sieht er derzeit etwa beim deutschen Baustoffhersteller Sto erfüllt. Zu den Top-Ten-Positionen zählt auch das französische Pharmaunternehmen Boiron. Sieht Boydak das unterstellte Kursziel erreicht, trennt er sich von dem Titel. Mit seiner konsequenten Verkaufsdisziplin will er die Risiken zusätzlich vermindern.