2023 könnte das Jahr für eine Rückkehr der Luftfahrbranche sein - Doch gehört die Lufthansa AG auch zu den Gewinnern? Von Valentin Redl

Die Lufthansa-Aktie hat in den letzten Monaten eine beeindruckende Erholung hingelegt. Nachdem sie im Oktober 2021 auf ein Rekordtief von 5,31 Euro gefallen war, konnte sie sich bis Anfang Juni 2023 auf über 9 Euro verdoppeln. Damit profitierte sie von der steigenden Nachfrage nach Flugreisen nach dem Ende der Corona-Restriktionen.

Die Lufthansa ist nicht nur die größte Fluggesellschaft Europas, sondern auch eine der weltweit führenden Airlines. Sie glänzt durch eine starke Marktposition, eine moderne Flotte und eine hohe Servicequalität. Zudem hat sie in der Krise ihre Kosten gesenkt, ihre Schulden reduziert und ihre Liquidität gesichert.

Nun will die deutsche Fluggesellschaft wieder durchstarten und ihre Marktanteile ausbauen. Ein wichtiger Schritt dabei ist die geplante Übernahme der portugiesischen TAP, die ihr den Zugang zu einem attraktiven Markt in Südeuropa und Südamerika verschaffen würde.


Airlines wieder auf luftigen Höhen?

Die Lufthansa-Aktie ist trotz ihrer Erholung immer noch günstig bewertet. Sie hat ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,73 und bietet so eine attraktive Chance für Anleger, die auf eine langfristige Wachstumsstory im Luftfahrtsektor hoffen. Die Risiken sind jedoch nicht zu unterschätzen. Die Lufthansa muss sich weiterhin mit hohen Treibstoffpreisen, steigenden Flughafengebühren und Lieferproblemen bei den Flugzeugbauern auseinandersetzen. Zudem ist die Ertragskraft der Branche immer noch zu niedrig.

Der internationale Luftfahrtverband (IATA)-Generaldirektor Willie Walsh klagt gegenüber Reuters: (Derzeit verdienen Airlines mit jedem Passagier gerade einmal 2,25 Dollar) - "weniger als eine Tasse Kaffee oder ein U-Bahn-Ticket".

Wer auf einen Bounce-Back der Luftfahrtbranche setzt, sollte sich die Lufthansa-Aktie genauer ansehen.

Die Aussichten für die Airlines auf der ganzen Welt sind allerdings positiv. Der IATA hat seine Gewinnprognose für 2023 mehr als verdoppelt und erwartet einen Gesamtgewinn von 9,8 Milliarden Dollar. Die Nachfrage nach Flugreisen ist hoch und wird voraussichtlich das ganze Jahr über anhalten.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.