Seit nunmehr einem dreiviertel Jahr befinden sich die meisten Kurse in einem Bärenmarkt und Anleger warten darauf, dass die roten Zahlen im Depot endlich vergehen. Ist vielleicht jetzt das entscheidende Signal gekommen, dass dieser Crash vorbei ist? Von Johann Werther

Aktuell sieht es auf der Welt und gerade in Europa alles andere als gut aus. Die globalen Lieferketten liegen am Boden, eine Rezession bahnt sich an, die Inflation ist auf Rekordhoch und ein kalter Winter könnte vor der Tür stehen. Auf der anderen Seite steht eine untätige oder vielleicht auch unfähige Politik sowie eine Notenbank, die sich durch ihre Schuldenpolitik der letzten Jahre die Hände fest zusammengebunden hat.

Dies spielt sich auch an den Kapitalmärkten wieder und der DAX oder der EuroStoxx erreichen wieder Tiefs aus dem Herbst 2020. Dazu trübt sich die Stimmung immer tiefer ein und ein Ausweg ist nicht in Sicht. Nicht zuletzt deswegen, weil noch so viele Damoklesschwerter wie beispielsweise, der China-Taiwan Konflikt über dieser Welt hängen.

Das absolute Tief

Doch warum sollten die Märkte jetzt, wo alles schwarz um uns herum erscheint, nur einen Millimeter in die Höhe steigen? Ganz einfach, weil wir kurz vor dem Punkt stehen, an dem es keine Verkäufer mehr gibt. Die letzten Optimisten im Markt sind diejenigen, welche im Oktober auf positive Unternehmensgewinne warten. Sollten diese durch die vermutlich schwachen Zahlen ebenfalls zum Verkauf getrieben werden, so ist der Markt bereit von den ersten wenigen mutigen Käufern in die Höhe getrieben zu werden.

Wer also jetzt einsteigt, trifft das Tief zwar nicht, hat aber vielleicht eine der letzten Chancen noch einmal günstig in diesem Markt einzukaufen. Denn so gut es sich anhört, auf “das Tief” zu warten, viele treffen es nicht und rennen der Rallye dann hinterher. Für langfristig orientierte Anleger gibt es deswegen nur eine Lösung: Kaufen, Kaufen, Kaufen.

Diese Märkte sind jetzt zu beachten

Anleger sollten sich dabei an Marken orientieren, die bei einer Verschärfung des Crashs definitiv unterschritten werden sollten und gute Einstiegszeitpunkte darstellen dürften. Das wäre im DAX definitiv die Marke von 11.500 Punkten. Im EuroStoxx50 sieht es noch schlechter aus, hier könnten Anleger ab 2950 Punkten günstig zugreifen. Bei den amerikanischen Indizes hingegen empfiehlt sich eher jetzt schon, ohne charttechnische Betrachtung einzukaufen, da gerade die USA viele Probleme aus Europa nicht hat und nicht so eine starke Abwertung erleben dürfte.