Als "Möchtegern-Tesla" für Nutzfahrzeuge hatte sich der Kurs schnell vervielfacht. Zuletzt übernahm auch Autohersteller General Motors (GM) Aktien im Wert von zwei Milliarden US-Dollar und hält nun elf Prozent. Ist das der Ritterschlag? Wahrscheinlich nicht. Zum einen hat GM nicht mit Bargeld bezahlt. Die Aktien gab es gegen die Bereitstellung von Leistungen in der Zukunft - etwa die Elektromotortechnologie. Und GM kann die Aktien auch verkaufen, noch bevor der erste Lkw vom Band rollt. Der Deal zeigt ziemlich klar, dass die technologische Basis von Nikola überhaupt nicht mit der von Tesla vergleichbar ist. Offensichtlich hat das Unternehmen keine eigene Batterietechnologie, ist auf GM angewiesen. Und das scheint auch bei anderen Technologien der Fall zu sein. Fragezeichen setzen Hedgefonds auch hinter das vermeintlich prall gefüllte Auftragsbuch. Das Unternehmen, das bisher noch keinen einzigen Lkw gebaut und noch keinen Euro umgesetzt hat, reklamiert Bestellungen in Höhe von zehn Milliarden Dollar. Ein Drittel davon kommt von der Firma US Xpress, die zum Ende des vergangenen Quartals aber nur 1,3 Millionen auf den Konten hatte. Wie viele andere zweifelhafte Besteller gibt es? Interessant ist auch, dass Insider wie auch der Branchenspezialist Bosch begonnen haben, ihre Aktien zu verkaufen. Weil die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass aus der immer noch großen Blase um Nikola schnell die Luft abgelassen wird, meiden Anleger den Wert.