von Herausgeber Frank-B. Werner

Jetzt hat es also Brüssel getroffen. Neben dem Flughafen war die U-Bahn-Station Maelbeek das Ziel. Mehr Symbolismus geht nicht - es ist die Station im Europa-Viertel. Eines haben die Terroristen jedenfalls erreicht: Eine vernünftige, unaufgeregte Diskussion des Migrationsthemas ist nun noch schwieriger.

214 500 Euro besitzen die deutschen Haushalte im Durchschnitt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Deutschen Bundesbank. Tatsächlich ist das Vermögen der Deutschen aber viel höher; denn die Bundesbanker haben Ansprüche auf die gesetzlichen Renten und Beamtenpensionen in ihrer Erhebung gar nicht berücksichtigt. Angesichts der herrschenden Niedrigzinsen ist der Barwert dieser Ansprüche allerdings sehr, sehr hoch. Bei Erreichen der durchschnittlichen Lebenserwartung kommt man bereits bei einer zugrunde gelegten Monatsrente von 1000 Euro auf den Betrag des Durchschnittsvermögens. Also: Das Vermögen der Deutschen ist viel höher als ausgewiesen, und es ist auch gleichmäßiger verteilt. Kein Grund zur Panik.

Oder haben wir doch Grund zur Panik? Es ist einer der verstörenden Befunde der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, dass das Umlageverfahren der gesetzlichen Rentenversicherung scheinbar wieder attraktiv wird. Und wenn Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles aus der stärksten Rentenerhöhung seit 23 Jahren - im Westen um 4,25 Prozent, im Osten um 5,95 Prozent - einen großen Auftritt macht, dann kommen viele angesichts dieser saftigen Steigerung vielleicht doch auf die falsche Idee, dass man es bei der Altersvorsorge mit dem Zahlen der Beiträge bewenden lassen könne. Aber an der demografischen Entwicklung beißt die Maus nun mal keinen Faden ab. Heute reichen drei Aktive für die Versorgung eines Rentners, in 30 Jahren sind es nur noch anderthalb. Mit höheren Beiträgen wird man das Missverhältnis nicht heilen können. Wer niedrigeren Renten und einem späteren Renteneintrittsalter entgehen will, muss auch in Nullzinsphasen weiter sparen.