Kurz vor den Geschäftszahlen am 16. November hatte Star-Investorin Cathie Wood massiv Nvidia-Aktien abgestoßen, die sie erst kurz zuvor gekauft hatte. Doch ist dies eventuell ein Fehler der Techinvestorin? Von Johann Werther

Gerade einmal zwei Wochen ist es her, dass Cathie Wood, Managerin des ARK-Fondsportfolios, noch in großem Stil Aktien des amerikanischen Chipdesigners Nvidia erwarb. Vor wenigen Tagen wurde allerdings bekannt, dass sie sich fast von der Hälfte ihrer gesamten Position getrennt hatte. Dies hatte die Techinvestorin bereits vor drei Monaten getan und pünktlich vor den schlechten Quartalszahlen verkauft.

Doch diesmal könnte Frau Wood mit ihrem Trade falsch gelegen haben. Denn die Nvidia-Aktie hat alleine in der letzten Woche um 16 Prozent zugelegt. Immerhin halten aktuell selbst Analysten Nvidia die Treue und prognostizieren wegen des Gaming-Sektors weiterhin ein gutes Geschäft und ein durchschnittliches Kursziel von 183,52 Euro.

Stimmung bei Nvidia am Boden?

Doch was das mediale angeht, so ist die Stimmung bei Nvidia kurz vor dem Bekanntwerden der Quartalszahlen wirklich am Boden. Nach dem Exportverbot nach China erwarten viele einen massiven Einbruch von Gewinn und Umsatz bei der Aktie, sowie einen sehr düsteren Ausblick für dieses Jahr.

Doch wenn die Stimmung am Boden ist und Nvidia hier nur mit der Erhohlungsrallye der Indizes mitläuft, dann könnte es bei den Zahlen morgen auch durchaus eine Überraschung geben, die Cathie Wood sicher die Laune verhageln würde.

Für das dritte Quartal werden nur noch ein EPS von 70 Cent und ein Umsatz von 5,82 Milliarden US-Dollar erwartet, während bei der Wachstumsaktie im Vorjahr 1,17 US-Dollar pro Aktie und ein Umsatz von 7,1 Milliarden gemeldet wurde.

So geht es mit der Nvidia-Aktie weiter

Es ist also gar nicht so unwahrscheinlich, dass die Ergebnisse die ohnehin schon niedrigen Erwartungen der Analysten übertreffen. In diesem Fall hätte die Nvidia Aktie auch weiterhin gutes Potenzial nach oben. Vor allem der Ausblick wird für die Quartalszahlen morgen am 16. November entscheidend sein.

Und genau hier könnte das Unternehmen mit guten Nachrichten überraschen. Grund für das Abschmieren der Nvidia-Aktie war nämlich nicht zuletzt das Verbot für den Export nach China. Inzwischen ist allerdings auch bei Nvidia eine neue Chip-Generation entstanden, die den Anforderungen der Regulatorik entspricht und auch wieder ins Reich der Mitte wandern dürfte.

Geht es also gut bei den Ergebnissen morgen aus, dürfte die Aktie ihren Aufwärtstrend weiter fortsetzen. Nach 35 Prozent Plus in einem Monat und einem Kurssprung nahe der Marke von 160 Euro, könnte das nächste Ziel beim letzten temporären Hoch bei 180 Euro liegen.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia