In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen das Geschäft um Dienstleistungen erweitert. Laut Geschäftsbericht 2018 erzielte es im Segment Pferdewetten ein Betriebsergebnis von mehr als fünf Millionen Euro.

Bereits 2017 hatte das Unternehmen beschlossen, auch andere Sportwetten anzubieten. Die Etablierung des Portals Sportwetten.de kostet aber Geld, da eine andere Kundengruppe angesprochen werden muss. Weil der Aufbau unter eigener Bilanz abgewickelt wird und den Ausgaben lediglich geringe Einnahmen gegenüberstehen, werden die dicken Gewinne im Pferdewettenbereich belastet. Zwar steigen die Bruttowetteinnahmen kräftig. Unterm Strich steht jedoch ein Rückgang des Betriebsergebnisses.

Deutlich höhere Kurse sind möglich

Doch nicht nur das drückt auf den Kurs. Ein Nebenwertefonds, der an dem Small Cap einen relativ hohen Anteil gehalten hatte, musste wegen Mittelrückflüssen laufend Aktien verkaufen. Dieser Abgabedruck besteht nun nicht mehr, da ein anderer Nebenwertefonds die restlichen Stücke übernommen hat. Klar ist: Der kurzfristige Blick der Börsianer richtet sich auf die Ertragsschwäche. Dabei übersehen sie das langfristige Wertpotenzial.

Wie die Steigerung der Bruttowetteinnahmen zeigt, ist im Geschäft mit Pferde­wetten noch einiges möglich. Vor allem die internationale Vermarktung von Dienstleistungen und der Software kann Wachstum bringen. Aber auch das kostet Geld - aus diesem Grund wird das Jahr 2019 schlechter ausfallen als 2018. Doch im kommenden Jahr sollte es deutlich aufwärts gehen, weil die Sportwetten dann erste Deckungsbeiträge liefern. Schon im dritten Quartal dürfte der Bruttowettbeitrag positiv sein. Aktuell hat Pferdewetten.de einen Börsenwert von rund 43 Millionen Euro. Das dürfte nicht einmal das Potenzial des Pferdewettengeschäfts abdecken. Damit wurden schon fünf Millionen Euro verdient. Hinzu kommt künftig das Auslandsgeschäft. Der faire Wert der Aktie dürfte eher 50 Prozent höher liegen. Zusätzlich dürfte der Ertragssprung im kommenden Jahr die Aktie beflügeln. Auch eine Übernahme ist möglich. Schließlich ist das Unternehmen in Deutschland Marktführer, und bislang gibt es keinen strategischen Investor.