Eigentlich würde die Ankündigung, dass die Dividende stark steigen soll, dem Kurs einer Aktie deutlichen Schub geben. Nicht so an diesem Donnerstag, an dem wegen dem Krieg in der Ukraine Panik an der Börse herrscht. Die SAP-Aktie notiert fast drei Prozent im Minus. Der DAX ist immerhin fünf Prozent abgestürzt.
Der Softwareriese SAP gab am Donnerstagmorgen bekannt, seine Aktionäre stärker am Gewinn beteiligen zu wollen. Es wird eine Dividende von 2,45 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2021 vorgeschlagen. Das entspreche einer Erhöhung um rund 32 Prozent. Die Zahlung schließe eine Sonderdividende in Höhe von 50 Cent anlässlich des 50-jährigen Firmenjubiläums ein. Für das vergangene Jahr würde die Gesamtausschüttung etwa 2,89 Milliarden Euro betragen. Damit steigt die Ausschüttungsquote auf 54 Prozent von 41 Prozent in 2020.
"Unsere Strategie einer beschleunigten Umstellung auf das Cloudgeschäft geht auf. Wir haben ein herausragendes Jahr mit starken Ergebnissen erzielt und wollen unsere Aktionäre an diesem Erfolg mit einer erhöhten Dividende teilhaben lassen", sagte Finanzchef Luka Mucic. Die Aktionäre müssen der Ausschüttungspolitik am 18. Mai auf der virtuellen Hauptversammlung zustimmen.
Zur Wiederwahl in den Aufsichtsrat wurden der inzwischen 78-jährige Firmengründer Hasso Plattner, das Vorstandsmitglied der Hasso Plattner Foundation, Rouven Westphal, sowie Discovery-Finanzchef Gunnar Wiedenfels vorgeschlagen. Bernard Liautaud legt sein Mandat nieder. Wer sein Nachfolger werden soll, soll in den kommenden Wochen bekanntgegeben werden.
Einschätzung zur SAP-Aktie
Der Kurs der SAP-Aktie leidet seit einiger Zeit wie viele Tech-Aktien unter der Aussicht auf steigende Zinsen und der grundsätzlichen Stimmung an der Börse: Weg von Pandemie-Gewinnern und wachstumsstarken Tech-Werten, hin zu vernachlässigten Papieren. SAP hatte lange Zeit zu den Corona-Gewinnern am Aktienmarkt gezählt und im September 2020 mit etwas mehr als 143 Euro ein Rekordhoch erreicht. Seit Jahresbeginn hat der Kurs 22 Prozent verloren. Die Krise in der Ukraine setzt Aktien zudem zusätzlich zu.
Ein Einstieg bei der SAP-Aktie drängt sich angesichts der massiven Unsicherheit im Mark gerade nicht auf - obwohl die Dividendenerhöhung natürlich positiv zu sehen ist. Bereits investierte Anleger bleiben dabei.
fh/rtr