Return - der Investmentkommentar von Björn Drescher

Wer die Schließung eines ersten auf Schwarmintelligenz basierenden Fondskonzeptes (H&A Sharewise Community Fund) beurteilen will, sollte die Effizienz und Nachhaltigkeit der individuell verfolgten Strategien und Prozesse vergleichbarer Lösungen von der grundsätzlichen Akzeptanz derartiger Modelle in potenziellen Anlegerkreisen unterscheiden. Auch dann, wenn derzeit vielleicht beides zu wünschen übrig lässt.

Noch fahrlässiger aber wäre es, aus der Auflösung erster "Fondsversuche" leichtfertig auf ein grundsätzliches Scheitern jener Ideen zu schließen, die im Zuge der FinTechs unter Begriffen wie "Following" oder "Robo-advice" daherkommen. Im zuletzt genannten Fall bildet die Vernetzung der Erfahrungsschätze und Kenntnisse einzelner Anleger zur Masse ohnehin nur die eine Hälfte des erhofften Erfolgs - die auf gesteigerter Rechnerleistung und lernfähigen Algorithmen beruhende künstliche Intelligenz die andere.

Die Schließung des genannten Fonds und die bisher ausgebliebenen Erfolgsgeschichten artverwandter Lösungen sollten bis auf weiteres nicht überbewertet werden. Jedes Jahr werden hunderte von Fonds mangels Erfolg und Absatz für gescheitert erklärt und aufgelöst, die mit Schwarmintelligenz und Mitmach-Strategie nichts zu tun haben. Es würde mich wundern, wenn die bisher offerierten und den Themenkreisen "Social-Web" und "Schwarmintelligenz" verbundenen Fonds-Lösungen die letzten gewesen wären, die wir gesehen haben. Was keineswegs impliziert, dass sie deshalb zielführender sein müssen als die bisherigen; - aber sie könnten es sein!

Anders formuliert: aus Schwarmintelligenz 1.0 kann man noch nicht viel ableiten - im Sinne der Innovationskraft ist es wichtig, verschiedene Dinge auszuprobieren. Ob das immer mit realen Anlegergeldern passieren muss, steht auf einem anderen Blatt und darf jeder Investor für seinen eigenen Geldbeutel entscheiden.