Das Unternehmen sei "sehr solide finanziert" und könne Übernahmen auch ohne Einnahmen aus einem Börsengang stemmen.
Den Gang auf das Parkett hatte Babbel mitten im Schuldendrama um den Baukonzern China Evergrande im September überraschend abgeblasen, hält aber an den Plänen fest. "Wir beobachten jetzt den Markt und schauen, wann sich das Zeitfenster für einen Börsengang wieder öffnet. Ob es bereits 2022 der Fall ist, weiß ich nicht. Aber wenn sich eine Möglichkeit bietet, spricht nichts dagegen", sagte Schepker. Der große Babbel-Rivale, Duolingo, hatte im Juli ein fulminantes Debüt an der Wall Street gefeiert und war mit 6,5 Milliarden Dollar bewertet worden. Die Berliner hatten eine Bewertung von bis zu 1,3 Milliarden Euro angestrebt.
Unter der Marke "Babbel" - abgeleitet vom hessischen Dialektwort für sprechen - bietet das 2007 gegründete Unternehmen auf Abo-Basis Sprachkurse, Vokabel- und Rechtschreib-Tests in 14 Sprachen sowie Podcasts an. Jüngst hat Babbel das Firmenkundengeschäft ausgebaut sowie das Produkt "Babbel Live" - Unterricht in virtuellen Klassenräumen - eingeführt, was laut Schepker den adressierbaren Markt mehr als verzehnfachte. Mitte des Jahres zählte der Anbieter mehr als 2,5 Millionen zahlende Nutzer und mehr als 1000 Firmenkunden. "Unser Angebot für Geschäftskunden wollen wir geografisch ausweiten - nach dem deutschsprachigen Raum und Italien schauen wir uns nun andere europäische Länder an wie auch die USA", sagte Schepker.
Von Januar bis Juni kletterten die Erlöse um 18 Prozent auf 83 Millionen Euro. Neuere Zahlen gibt es noch nicht. Schepker sagte: "Wir stehen auf dem Gaspedal. Wir haben in der zweiten Jahreshälfte eher schnellere Wachstumsraten als in der ersten Hälfte gehabt, was aufzeigt, wie stark das Monetarisierungspotenzial des Ökosystems ist." Allein im November seien 17,5 Millionen Euro umgesetzt worden - so viel wie nie zuvor in diesem Monat.
rtr