Talfahrten und Aufschwünge an den Märkten hat Peter E. Huber schon viele erlebt. Seit 39 Jahren vermehrt der Gründer der Investmentboutique Starcapital Vermögen. Seine Investmentphilosophie hat er über die Zeit nie verändert, nur optimiert. Huber investiert antizyklisch in Aktien und in Renten. Das ist zwar wenig spektakulär, die erfolgreiche Umsetzung erfordert jedoch vor allem Mut. Der Manager des Mischfonds Starcapital Huber Strategy 1 positioniert sich nicht selten in Anlagethemen, die völlig aus der Mode gekommen zu sein scheinen.

Ebenso gefragt sind Disziplin und gute Nerven. Mitunter kann es dauern, bis auch der Markt das Potenzial der Titel erkennt. Doch Huber analysiert kontinuierlich und intensiv die Unternehmen, die globale Konjunktur, die Geldpolitik der Notenbanken sowie die Psychologie der Anleger. Er hat daher ein gutes Gespür dafür entwickelt, wann eine Anlageklasse überverkauft ist.

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Goldminen-Aktien vor neuem Glanz



Anzeichen einer "finalen Marktbereinigung" erkennt Huber aktuell bei Goldminenaktien. Diese haben innerhalb eines Jahres im Schnitt mehr als 50 Prozent verloren. Nach dem Kursverfall räumten nun auch die letzten Goldbullen Positionen, in den Medien überwiegen negative Prognosen, schreibt Huber in seinem jüngsten Kommentar. Damit sei eine wichtige Voraussetzung für eine Trendwende gegeben. Der Fondsmanager will den Anteil von Goldminenaktien schrittweise erhöhen. Sie sind derzeit mit rund drei Prozent gewichtet.

Huber positioniert sich aber nicht nur da, wo er Turnaround-Chancen erkennt. Er reagiert auch auf sich kurzfristig ergebende Risiken. Nicht zuletzt aufgrund der konjunkturellen Schwäche in China hat er den Aktienanteil im Portfolio in den vergangenen Monaten deutlich abgebaut. Die Quote beträgt derzeit nur noch 47,5 Prozent, das ist der niedrigste Stand seit der Auflage des Fonds vor sieben Jahren. Fast 28 Prozent hält Huber nun Kasse. Neu-engagements will er erst wieder im Herbst eingehen. Langfristig ist der Manager Aktien gegenüber extrem positiv eingestellt. Im Jahr 2028 könnte seiner Meinung nach der DAX bei 27 000 Punkten notieren.

Rund 25 Prozent des Kapitals stecken derzeit in Renten. Zu den Bondfavoriten zählen der russische Energieriese Gazprom und der Reiseanbieter Thomas Cook. Beide Konzerne sind zwar mit Non-Investment Grade beurteilt, weisen dafür aber attraktive Kupons auf. Die aktuelle Schwäche an den Aktienmärkten kann Huber so ganz gut kompensieren.