"Wir haben zusammengenommen unterschätzt, wie groß die Lieferkettenprobleme und insbesondere die Halbleiterknappheit waren oder geworden sind", sagte Finanzvorstand Taco Titulaer am Donnerstag Reuters. Die Lieferengpässe im Autosektor dürften sich wohl noch bis in die erste Hälfte 2022 hinziehen.
Die Anleger warfen angesichts der düsteren Aussichten die Tomtom-Titel reihenweise aus dem Depot. Die Papiere gaben um mehr als sieben Prozent nach.
Der Hersteller von Navigationsgeräten und digitalen Landkarten fuhr im dritten Quartal einen operativen Verlust (Ebitda) von 5,3 Millionen Euro ein nach einem Gewinn von 3,9 Millionen vor Jahresfrist. Analysten hatten lediglich mit einem Minus von einer Million Euro gerechnet. Der Umsatz sank im Berichtszeitraum um 14 Prozent auf 127,5 Millionen Euro. Finanzvorstand Titulaer erwartet daher im Gesamtjahr, den Umsatz am unteren Ende der Bandbreite von 500 bis 530 Millionen Euro zu erreichen.
Der Halbleitermangel wird den weltweiten Autoabsatz nach Berechnungen der Beratungsgesellschaft PwC 2021 um bis zu elf Millionen Stück einbrechen lassen. Hinzu kommt der knappe Rohstoff Stahl, was die Produktion zusätzlich belastet. "Die Probleme haben sich im dritten Quartal verschärft und werden bis weit in das nächste Jahr andauern", hatte Felix Kuhnert, Leiter des Bereichs Automotive bei PwC, zuletzt erklärt.
rtr