Bis Donnerstag müssen Cinven und Bain mindestens 67,5 Prozent der Aktien des hessischen Arzneimittel-Herstellers einsammeln, sonst gilt ihr Angebot über 66 Euro je Stada-Aktie als gescheitert. "Die Übernahme droht vor die Wand zu fahren", sagte ein beteiligter Investmentbanker. "Das wird eine knappe Sache", sagte ein anderer.

Platzt der Verkauf, dürfte die Stada-Aktie, die am Montag bei 64,10 Euro gehandelt wurde, in den Keller gehen. Viele institutionelle Anleger dienen ihre Aktien zwar erst ganz am Ende der Annahmefrist an. Banker befürchten aber, dass sich einige spekulative Investoren wie Hedgefonds verpokern könnten. Viele von ihnen seien in der Hoffnung auf ein besseres Angebot zu Kursen über 66 Euro eingestiegen und zögerten daher, mit Verlust zu verkaufen.

Der Spielraum für Bain und Cinven ist klein. Rund 27 Prozent der Stada-Aktien seien in den Händen von Kleinanlegern - etwa Apothekern und Ärzten -, von denen etwa die Hälfte das Angebot angenommen habe, sagte einer der Insider. Die übrigen seien auf den letzten Drücker schwer zu mobilisieren. Rund zwölf Prozent lägen in börsengehandelten passiven Fonds (ETFs), die ihre Anteile so lange nicht abgeben dürfen, wie die Aktie in den zugrundeliegenden Börsenindizes geführt wird.

Doch von der Untergrenze von 67,5 Prozent können die Stada-Bieter nicht mehr abrücken. Eine Offerte darf nach dem Gesetz nur einmal geändert werden - und das hatten die Bieter bereits getan, als sie die Schwelle von zuvor 75 Prozent senkten. Cinven und Bain brauchen einen Beherrschungsvertrag, um die Übernahme finanzieren zu können - und um diesen abschließen zu können, benötigen sie eine Dreiviertel-Mehrheit in der Hauptversammlung. Bain und Cinven hatten sich nach einem monatelangen Poker um das Unternehmen aus Bad Vilbel bei Frankfurt gegen die Konkurrenten Advent und Permira durchgesetzt und dabei nach Einschätzung von Analysten den Preis schon voll ausgereizt.