Im Juli waren sie nur von 17,8 Prozent ausgegangen. Im zweiten Quartal war die weltgrößte Volkswirtschaft wegen der Beschränkungen im Kampf gegen die Corona-Krise mit 32,9 Prozent so stark geschrumpft wie noch nie. Am Jahresende dürfte der Aufschwung an Kraft verlieren: Die Experten sagen ein Wachstum von 6,1 (bisher: 6,5) Prozent für das vierte Quartal voraus.
2020 insgesamt würde die Wirtschaft damit um 5,3 Prozent einbrechen. Die meisten Fachleute gehen davon aus, dass es mindestens zwei Jahre dauern wird, bis die US-Wirtschaft ihr Vorkrisenniveau wieder erreichen wird. Das Tempo der Konjunkturerholung kann mit ausschlaggebend für den Ausgang der Präsidentschaftswahl am 3. November sein, bei der Amtsinhaber Donald Trump von dem Demokrat Joe Biden herausgefordert wird. Besonders im Fokus steht der Arbeitsmarkt: Bislang wurden erst 9,3 Millionen der zwischen Februar und April verloren gegangenen 22 Millionen Jobs zurückgewonnen.
"Da das Verbrauchervertrauen nachlässt, das Beschäftigungswachstum ins Stocken gerät und die Einkommen durch niedrigere staatliche Arbeitslosenunterstützung unter Druck geraten, besteht das Potenzial für eine schwächere Konjunkturphase", warnte Ökonom James Knightley von der ING-Bank in New York. Es bestehe nach wie vor eine große Unsicherheit über einen Impfstoff und dessen Wirksamkeit. Daher könne die Erholung "länger dauern als von vielen erwartet".
rtr