Porsche will von der rein elektrischen Version seines Verkaufsschlagers Macan auf lange Sicht ebenso viele Autos absetzen wie von der Verbrennerversion. "Von der heutigen Generation fertigen wir pro Jahr mehr als 80.000 Einheiten. Langfristig planen wir auch beim vollelektrischen Macan in dieser Größenordnung", sagte Produktionschef Albrecht Reimold der "Automobilwoche".

Bislang hatte Porsche keine konkreten Absatzziele für den E-Macan nennen wollen, schreibt die Fachzeitschrift weiter. Der Macan wird in Leipzig gebaut, die Produktion des elektrischen Modells soll demnach noch im Jahr 2023 starten. Alles hänge von der weltweiten Entwicklung der E-Mobilität ab. "Wir stellen uns daher flexibel auf und werden das Verbrenner-Modell rund zwei Jahre parallel fertigen", kündigte Reimold an.

Der Stadtgeländewagen zählt zu den meistverkauften Modellen des Stuttgarter Herstellers. Porsche hat mit dem Taycan bisher nur ein batterieelektrisches Modell im Angebot. Der Macan soll dann ab 2023/24 folgen, schreibt Reuters.

Porsche-AG-Börsengang in der Pipeline


Derweil bereitet sich Mutterkonzern Volkswagen auf den Börsengang von Porsche vor. Die Wolfsburger wollen im vierten Quartal einen Anteil von 12,5 Prozent ihrer Sportwagen-Tochter an die Börse bringen. Hauptgrund für den Börsengang: Die Familien Porsche und Piëch, die ihre Anteile an Volkswagen in der Porsche-Holding gebündelt haben, wollen wieder direkten Einfluss auf den Sportwagenbauer bekommen. 25 Prozent plus eine Aktie der Stammpapiere sollen beim Porsche-AG-Börsengang an die Porsche SE gehen. Bis zu 25 Prozent der auszugebenden Vorzugsaktien sollen zusätzlich am Markt platziert werden.

Die Porsche AG könnte nach dem Going Public mit 80 bis 90 Milliarden Euro bewertet werden. Zum Vergleich: Der gesamte VW-Konzern wird an der Börse derzeit nur mit 85 Milliarden Euro bewertet. Die Porsche-Holding wiederum kommt aktuell auf einen Börsenwert von 21 Milliarden Euro. Durch das IPO von Porsche könnte man stille Reserven heben.

Einschätzungen zur VW-Aktie


Die Vorzugsaktie von Volkswagen sowie die Porsche SE können sich am Montagvormittag dem schwachen DAX-Wochenauftakt nicht entziehen und verlieren beide gut vier Prozent. VW notiert zeitweise knapp unter 140 Euro, hält sich aber über ihrer 50-Tage-Linie, die aktuell bei 138,28 Euro verläuft.

Die Schweizer Großbank UBS hatte die Einstufung für die Vorzüge von Volkswagen mit Blick auf eine Kooperation mit der indischen Mahindra in der vergangenen Woche auf "Buy" mit einem Kursziel von 230 Euro belassen. Mit der Belieferung des indischen Autobauers mit modularen E-Antrieben könne Volkswagen geschätzte drei Milliarden Euro jährlich umsetzen, schrieb Analyst Patrick Hummel am Mittwoch. Nach der entsprechenden Kooperation mit Ford kämen bei den Wolfsburger zudem Skaleneffekte zum Tragen.

BÖRSE ONLINE ist ebenfalls weiterhin optimistisch für die VW-Aktie. Das längerfristige Kursziel liegt bei 250 Euro und bietet somit fast die Chance einer Verdopplung. Doch Anleger sollten indes auch einen Stoppkurs bei 115 Euro setzen und somit das Risiko nach unten begrenzen. mmr mit rtr und dpa

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Der Chefredakteur, Herr Frank Pöpsel, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen.