Die US-Börsen haben am Dienstag mit spürbarer Erleichterung auf die Aussagen von Russlands Präsident Wladimir Putin zur Krim-Krise reagiert. Die wichtigsten Indizes an der Wall Street legten kräftig zu und machten ihre Vortagesverluste in der Folge mehr als wett. Im breiten S&P-500-Index (S&P 500) sorgte das Abklingen der größten Sorgen gar für eine neue Rekordmarke bei 1870,04 Punkten. Mit seinem Statement, derzeit gebe es keinen Grund für einen Militäreinsatz in der Ukraine, konnte der Kreml-Chef die Finanzmärkte weltweit etwas beruhigen. Der Dow Jones Industrial (Dow Jones) stieg 1,21 Prozent auf 16 363,61 Punkte. Der S&P 500 gewann zuletzt 1,31 Prozent auf 1869,82 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 (NASDAQ 100) legte um 1,32 Prozent auf 3716,74 Punkte zu.

    Es habe Spekulationen gegeben, dass sich der russische Präsident unter dem Eindruck des politischen Drucks aus dem West etwas zurückgenommen habe, kommentierte Marktanalyst Michael Hewson vom Londoner Broker CMC Markets. Wahrscheinlicher sei aber, dass Putin auch den ökonomischen Druck zu Hause im Auge gehabt habe - der scharfe Fall russischer Aktienkurse sowie des Rubel vom Vortag habe massive Wertverluste zur Folge gehabt. Ein Portfoliomanager aus dem US-Bundesstaat South Carolina sagte, derzeit laufe am Markt eine Erleichterungsrally infolge der Pressekonferenz Putins.

    Gleichwohl bleibt die Lage auf der Halbinsel Krim weiterhin angespannt. Putin zeigte sich vor dem EU-Sondergipfel gegenüber dem Westen zwar gesprächsbereit, schloss aber einen Militäreinsatz in der Ostukraine für die Zukunft nicht aus, falls es dort zu Übergriffen auf russische Bürger komme.

dpa-AFX