Die US-Börsen sind am Mittwoch schwächer gestartet. Anleger blickten nervös der Zinsentscheidung der Fed am Abend entgegen und auch enttäuschende Quartalsbilanzen hielten Käufer fern, sagten Händler. Der Dow Jones Industrial (Dow Jones) verlor in den ersten anderthalb Stunden 0,65 Prozent auf 15 825,58 Punkte, löste sich damit aber von seinem Tief bei 15 754 Punkten. Für den marktbreiten S&P-500-Index (S&P 500) ging es um 0,53 Prozent auf 1783,07 Punkte nach unten. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 (NASDAQ 100) fiel um 0,55 Prozent auf 3486,47 Punkte.

    Wie in den Vortagen werden vor allem die Ausblicke aber zum Teil auch die Zahlen einiger Marktführer mit teils deutlichen Kursverlusten quittiert. Hauptereignis des Tages wird aber laut Händlern die im Handelsverlauf anstehende Leitzinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) und darüber hinaus vor allem neue Aussagen zur weiteren Drosselung von Anleihekäufen sein. Bis dahin dürften sich Anleger eher zurückhalten. Die Rede von US-Präsident Barack Obama zur Lage der Nation bewegte die Börse indes nicht.

BOEING UND AT&T NACH QUARTALSBILANZ UNTER DRUCK

    Im Dow rutschten Boeing-Aktien (Boeing) nach einer mit Enttäuschung aufgenommenen Überschuss-Prognose am Indexende um 4,64 Prozent auf 130,73 US-Dollar ab. Der Airbus-Konkurrent rechnet nur mit einem Gewinn am unteren Ende der aktuellen Schätzungsspanne der Analysten. AT&T (AT&T) erwartet zwar im laufenden Jahr einen Überschuss, der Wettbewerb mit der Telekom-Tochter T-Mobile US setzt dem Telekomkonzern aber zu. Die Citigroup senkte nun das Kursziel der AT&T-Aktie auf 35 Dollar, bleibt aber beim Anlageurteil "Neutral". Das Papier büßte als zweitschlechtester Dow-Wert 3,26 Prozent ein.

    Für positives Aufsehen sorgte an der New Yorker NYSE-Börse dagegen der Chemiekonzern Dow Chemical. Er will nach einem unerwartet hohen Gewinn im vierten Quartal die Dividende deutlich anheben und kündigte eine Ausweitung seines Aktienrückkaufprogramms von 1,5 auf 4,5 Milliarden Dollar an. Die Aktie sprang um 4,04 Prozent nach oben.

YAHOO NACH ZAHLEN AM NASDAQ100-ENDE

    Auch an der Technologie-Börse Nasdaq mussten die Aktien einiger Berichtsunternehmen teilweise kräftig Federn lassen: Allen voran rutschten Yahoo-Titel am Ende des Nasdaq 100 um 7,20 Prozent ab. Die Internet-Suchmaschine hatte ebenfalls einen Umsatz für das erste Geschäftsquartal unter den aktuellen Analystenerwartungen prognostiziert. Auch anderthalb Jahre nach ihrem Amtsantritt kämpft Chefin Marissa Mayer mit Problemen bei dem Internet-Pionier. Der Rückgang der wichtigen Werbeeinnahmen hatte sich im vierten Quartal 2013 fortgesetzt.

    Nach Zahlen und Ausblick gaben auch die Papiere des weltgrößten Biotechkonzerns Amgen zunächst nach. Sie konnten aber im frühen Geschäft schnell nach oben drehen und zuletzt mit plus 0,06 Prozent sogar einen kleinen Aufschlag erreichen. Die Anteile am Konkurrenten Biogen Idec verloren nach der Bilanzvorlage 0,96 Prozent.

dpa-AFX