"Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich", diese Weisheit lehrte André Kostolany den Privatanlegern. Doch wie gestaltet sich das in der Praxis? Wallstreet online befragte, in einer nicht repräsentativen Umfrage, rund 3500 Personen nach ihrem Anlagehorizont. Dabei gaben 64 Prozent der Befragten an, länger als ein Jahr in einer Aktie investiert zu bleiben. Davon sind 19 Prozent der Teilnehmer ihrem gekauften Papier sogar über fünf Jahre treu. Lediglich 13 Prozent investieren kurzfristig, mit einem Zeithorizont von bis zu drei Monaten. Nur eine kleine Zahl, rund sieben Prozent, betreiben das sogenannte Daytrading.

Aktien sind, im aktuellen Umfeld bei Inflation und Nullzinspolitik, alternativlos geworden. Auf dem Tagesgeldkonto oder dem Sparbuch schwindet das Sparguthaben mit der Teuerungsrate dahin. Das haben inzwischen auch die Anleger erkannt. Immer mehr Deutsche begeistern sich für Aktien, Aktienfonds und ETFs. Im vergangenen Jahr waren beinahe so viele Menschen am Kapitalmarkt engagiert, wie zur Jahrtausendwende: Knapp 12,4 Millionen Bürger waren 2020 in Aktien und/oder Fonds/ETFs investiert.

Schnelle Gewinne an der Börse sind möglich, doch schwer zu erreichen. Beim Daytrading, also dem Tageshandel, erwirtschaftet langfristig nur eine sehr kleine Elite positive Renditen. Wer sich dagegen für langfristiges Investieren entscheidet, bleibt in ruhigerem Gewässer. Psychologisch müssen die Anleger aber temporär Kursverluste durchstehen.

"Privatanleger sind treue Anleger. Das ist bereits seit Jahren ein ungeschriebenes Gesetz. Die Community von wallstreet online bestätigt das mit der aktuellen Umfrage. Statt auf kurze Daytrades, und damit auf den durchaus riskanten Kursgewinn in ein paar Tagen zu setzen, bevorzugen die Anleger den längerfristigen Anlagehorizont. Das Sparen mit Wertpapieren ist der überwiegende Trend. Das ist auch vernünftig, zeigt es sich doch, dass mit Kontinuität und ruhiger Hand sinnvoll mit Aktien und Co. gespart werden kann", kommentiert Matthias Hach, Wallstreet online-Chef, die Umfrage.

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