ULRIKE KASTENS, SAL. OPPENHEIM:



"Immerhin, die deutsche Wirtschaft wächst. Dieses Mal hauptsächlich begünstigt durch die gute Exportnachfrage. Stimmungsindikatoren zeigen, dass sich die deutsche Wirtschaft auch in den kommenden Monaten weiter auf einem Erholungskurs befinden wird. Doch die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Die im zweiten Quartal zu beobachtende Exportdynamik wird sich so nicht weiter fortsetzen, da vor allem die für Deutschland wichtigen Schwellenländer mit eigenen Problemen kämpfen. Die Binnennachfrage - und hier vor allem der Konsum - wird daher die entscheidende Konjunkturstütze sein, auch dank des erneuten Ölpreisrückgangs."

HOLGER SANDTE, NORDEA:



"Das lag im Rahmen der Erwartungen. Das Wachstum ist nicht gerade rasend, aber es steht auf breiter Basis. Die größte Schwachstelle sind die Investitionen der Unternehmen, und das dürfte wohl so bleiben. Da fehlt es offenbar an guten Absatzaussichten. Für das Gesamtjahr 2015 sind 1,5 bis 1,7 Prozent Wachstum wahrscheinlicher als zwei Prozent. Solange die Konjunktur in Europa lahmt und das Wachstum in den Schwellenländern nachlässt, ist nicht mehr drin.

ALEXANDER KRÜGER, BANKHAUS LAMPE:



"Der Aufschwung in Deutschland ist weiter intakt, und er wird sich weiter fortsetzen. Die aktuelle Dynamik ist jetzt allerdings das höchste der Gefühle. Denn es bestätigt sich immer mehr, dass die Weltwirtschaft nur verhalten expandieren wird. Das setzt dem Export- und Investitionswachstum bei uns Grenzen. Das Wirtschaftswachstum dürfte 2015 eher bei 1,6 als bei zwei Prozent liegen."

Reuters